Er fotografierte Alberto Giacometti und die Pariser Künstlerszene. Zusammen mit seinem besten Freund Werner Bischof arbeitete er für die Agentur “Magnum”. Seine Arbeiten als Reportagefotograf führten ihn in die arabische Welt, nach Indien und Fernost. Er gründet den Verlag Scheidegger & Spiess, arbeitet für Presse und Fernsehen. Der Film “Bilderwelt – Weltbilder” von Franziska Wirz und Otmar Schmid portraitiert den bekannten Schweizer Fotografen, Verleger, Maler und Cinéasten Ernst Scheidegger.
Ernst Scheidegger | Fotograf
Ernst Scheidegger wächst während der Kriegsjahre in Zürich auf. In dieser Zeit findet er Halt und Motivation bei seinen Lehrern, alles Künstler an der damaligen Kunstgewerbeschule. Ob fotografieren, malen oder Bücher machen, die Formenlehre von seinem Lehrer Max Bill bestimmt nachhaltig sein ganzes Schaffen. Als junger Mann engagiert er sich im Widerstand gegen die Nazis, wird Mitglied einer illegalen Jugendgruppe und riskiert auf Grund seiner Aktionen verhaftet zu werden. Politische und soziale Fragen gehören seit dieser Zeit zu seinem Leben. Während er in Maloja als Soldat in einer Pension einquartiert ist, macht ihn die Wirtin auf einen anderen “eigenartigen Typen” aufmerksam. Einer der auch so viel zeichnet, sie meint Alberto Giacometti. “Ich war von Anfang an von ihm fasziniert – ohne genau sagen zu können warum.” Er verbringt viel Zeit im Atelier von Giacometti, beobachtet und fotografiert. Langsam wächst eine Freundschaft zwischen den beiden. Scheidegger bereist die Welt. Die Kamera richtet er vor allem auf die Menschen und ihre Kultur. “Ich habe einfach die Menschen gern, ich habe eigentlich nie Probleme mit den Leuten.” Er lebt eine Weile in Paris und knüpft Kontakte zur Künstlerszene. Es entstehen unzählige Künstlerportraits. Viele Jahre später bringt der Verlag Scheidegger&Spiess einen Fotoband heraus mit Aufnahmen u.a. von Henri Laurens, Juan Miró, Fernand Léger, Salvador Dalí, Marc Chagall. 1992 würdigt das Kunsthaus Zürich mit einer Ausstellung das gesamte vielseitige Schaffen von Ernst Scheidegger.