Für den gebürtigen Urner und Bildhauer Pascal Murer sind seine Skulpturen räumliche Weiterführung seiner Zeichnung in die dritte Dimension. Gemeinsam mit den nach bewegten Farbspielen anmutenden Malereien seiner Frau Nino Doborjginidze bespielt Murer den Pavillon der Ermitage in Beckenried mit Variationen seiner Fleur-Skulpturen und anderen Werken aus Holz oder Bronze.
Ermitage Beckenried | Jardin secret
In ihrem ‹geheimen Garten› thematisiert das Künstlerpaar Pascal Murer und Nino Doborjginidze das Zusammentreffen von Natur und Mensch.
Pascal Murer (*1966, Uri) absolvierte die Meisterschule für Bildhauerei an der Akademie der bildenden Künste Wien. 2001 gründete er das Atelier «vedo arte» in Locarno. Sein Werk ist vielgestaltig: Zeichnungen, Malerei, Objekte und Skulpturen, die alle eng miteinander verwoben und jeweils Teil eines gesamtkünstlerischen Ausdrucks sind. Was alle Arbeiten auszeichnet, ist ihre Affinität zur Natur. Murer erschafft eine Art Paralleluniversum zur natürlichen Welt.
Nino Doborjginidze (*1972, Tiflis, Georgien) arbeitet im Bereich Malerei, Objekt-, Video- und Fotokunst. Sie studierte an der Akademie der Bildenden Künste in Tiflis und später auch an der Akademie der Bildenden Künste in Wien bei den Professoren Michelangelo Pistoletto und Franz Graf. 2001 Gründung des Ateliers «vedo arte» in Locarno mit Pascal Murer. Nino Doborjginidze ist seit 2018 Mitglied der Visarte Ticino.
Kontrast und Einklang
Für das Künstlerpaar ist dieses Zusammentreffen von Natur und Mensch seit vielen Jahren ein gemeinsames Motiv. Strahlende Ölmalerei und zum Licht strebende, transparente Skulpturen in Holz und Bronze stehen gleichzeitig im Kontrast und im Einklang. Es ist wie eine Art Befreiung von Form und Farbe. In den bespielten Räumen der wunderbaren Ermitage in Beckenried und dem Park zum See sollen sich Besucher*innen vom Zusammenspiel von Kunst und Natur verzaubert fühlen, vielleicht so wie beim Eintritt in einen noch unbekannten und verborgenen Garten.
«Wie der Garten ist eine Ermitage ein Ort des Rückzugs, des Schutzes, der Erholung, der Begegnung, der Kontemplation. Für unser Projekt «Jardin secret» ist dies ein idealer Ort. Es geht darum, den Menschen darauf hinzuweisen, dass er sich immer weiter entfernt von der Natur. Meine Skulpturen nenne ich gerne Lebensbäume – Trees of life – Bäume zeigen uns, wie man auf diesem Planeten in Harmonie leben kann. Ihre Lebensweise ist bewundernswert. Sie dominiert den Planeten weitgehend wie wir, aber was sie vollführen, ist nur gut und was sie hinterlassen genauso. Das ist grossartig. Gleich hier im Park sehen wir ihre Schönheit. Seit Urzeiten wurde die Natur verehrt. Was verehren wir heute. Den Garten des Paradieses betritt man nicht mit den Füssen, sondern mit dem Herzen.»
Künstler Pascal Murer über die Ausstellung