Der Vorstand der Zuger Kunstgesellschaft hat entschieden, seinen Direktor bis Ende Mai 2025 zu beurlauben. Hintergrund des Entscheids sind seit längerem bestehende Differenzen zwischen Direktion, Personal sowie den Gremien des Hauses. Die Beurlaubung sei als Denkpause zu verstehen – mit dem Ziel, eine tragfähige Organisationsstruktur für das Kunsthaus Zug zu entwickeln. Trotzt der Erklärung des Hauses, bleibt die Beurlaubung suspekt, insbesondere wegen der Absage der Herbstausstellung.
Eklat im Kunsthaus Zug: Direktor Matthias Haldemann beurlaubt
- Publiziert am 19. April 2025
Im Zuge diverser Diskussionen hatte zuvor der Präsident der Zuger Kunstgesellschaft, Reto Fetz, seinen Rücktritt eingereicht. Nach dessen Rücktritt hat Silvia Graeminger ad interim das Präsidium übernommen. Philippe Buschen, bisheriger Betriebsleiter, übernimmt ad interim die Leitung des Kunsthaus Zug. Zudem ist Jürgen Kannewischer seit dem 26. März 2025 Präsident der Stiftung der Freunde Kunsthaus Zug und Mitglied des Vorstands der Zuger Kunstgesellschaft.
Der Der Vorstand der Zuger Kunstgesellschaft äussert sich zur Beurlaubung:
Folgt auf die Beurlaubung die Kündigung des Direktors?
Das ist nicht vorgesehen. Ziel ist es, bis zum 31. Mai 2025 eine tragfähige Organisationsstruktur zu entwickeln. Die Beurlaubung dient als Phase der Klärung und Neuorientierung.
Was sind genau die Gründe für die Beurlaubung?
Der Rücktritt des Präsidenten der Zuger Kunstgesellschaft, mehrere Kündigungen im Team sowie eine seit Längerem angespannte Stimmung im Betrieb und in den Gremien haben diesen Schritt ausgelöst. Trotz zahlreicher Gespräche über eine längere Zeit war keine zielführende Lösung in Sicht. Die Beurlaubung schafft nun den nötigen Raum, um strukturelle Verbesserungen entschlossen anzugehen.
Ist der Vorstand auf der Suche nach einem neuen Direktor?
Nein, aktuell nicht. Selbstverständlich werden im Hintergrund mögliche Szenarien geprüft, um im Bedarfsfall handlungsfähig zu bleiben.
Hat die Beurlaubung einen Einfluss auf die geplante Erweiterung?
Nein. Die Verantwortung für das Erweiterungsprojekt liegt bei der Stiftung der Freunde Kunsthaus Zug. Die Projektplanung ist abgeschlossen, das Baugesuch wird noch in diesem Jahr eingereicht. Der nächste Schritt ist die Sicherstellung der Finanzierung. Die Beurlaubung des Direktors stellt zwar eine Herausforderung dar, doch wir sind überzeugt, zielführende Lösungen zu finden.
Wie sieht die Zukunft des Kunsthaus Zug aus?
Der Museumsbetrieb ist langfristig gesichert. Die kommende Ausstellung «Eintauchen!» ist vom 28. Juni bis 5. Oktober 2025 im Kunsthaus Zug geplant und wird wie vorgesehen umgesetzt. Jedoch wird die Ausstellung «Adolf Loos – Private Räume» im Herbst nicht wie geplant stattfinden und wurde in Absprache mit den Beteiligten abgesagt.
Hat die Beurlaubung einen Einfluss auf die Dauerleihgabe der Stiftung Sammlung Kamm?
Aus heutiger Sicht nicht. Die vertraglichen Vereinbarungen mit der Stiftung Sammlung Kamm bleiben bestehen. Dr. Matthias Haldemann ist Mitglied im Stiftungsrat der Stiftung Sammlung Kamm.