Die Aargauer Kulturstätte spannt einen weiten Bogen von digitaler Kunst über die Auseinandersetzung mit dem urbanen Raum bis hin zu hochkarätiger Kammermusik. Neben vier Hauptausstellungen, darunter Werke von etablierten und aufstrebenden Kunstschaffenden wie Esther Hunziker, Victoria Holdt, Georgette Maag und Aldo Mozzini, wird auch die beliebte Plakataktion im öffentlichen Raum fortgeführt. Kulturelle Höhepunkte verspricht zudem der 32. Kammermusikzyklus mit verschiedenen Ensembles und Duos.
Ein Jahr voller Kontraste und urbaner Erkundungen
- Publiziert am 22. November 2025
Das Zimmermannhaus in Brugg hat sich seit seiner Gründung 1984 zu einer wichtigen Adresse für zeitgenössische Kunst und Kammermusik entwickelt. Die Kulturinstitution ist bekannt für ihre vielseitigen, wechselnden Ausstellungen nationaler und internationaler Künstler:innen sowie für Konzerte im stimmungsvollen Ambiente des offenen Dachstuhls mit seiner exzellenten Akustik. Das 1805 erbaute Haus befindet sich derzeit in einer spannenden Phase: Nach dem Auszug der Stadtbibliothek Ende 2022 wurde das gesamte Gebäude im Rahmen einer dreijährigen Zwischennutzung für neue, alternative Veranstaltungs- und Präsentationsformate geöffnet. Im Rahmen eines laufenden Strategieprozesses wird die künftige Nutzung des Hauses eruiert. Das Zimmermannhaus bleibt somit auch 2026 ein dynamischer Ort des Dialogs und der kreativen Auseinandersetzung, der einen aktiven Beitrag zum kulturellen Leben der Region leistet.
Spannungsfelder in der Kunst
Den Auftakt macht im Januar 2026 die Ausstellung «Afterglow» von Esther Hunziker und Victoria Holdt (17.1.–15.3.). Die beiden Künstlerinnen eint die Faszination für Polaritäten: Hunziker nähert sich Themen wie Konstruktion und Dekonstruktion mittels fiktionaler Videoportraits, während Holdt durch Video und Skulptur Ambivalenzen von Sicherheit und Verletzlichkeit auslotet. Die Schau verspricht einen spannungsreichen Dialog zwischen menschlicher Intention und maschineller Kreativität.

Brugg als «Urban Playground»
Von April bis Juni 2026 verwandelt sich das Zimmermannhaus in einen «Urban Playground» (25.4.–21.6.). Die Zürcher Kunstschaffenden Georgette Maag und Aldo Mozzini nehmen Brugg als städtischen Lebensraum in den Fokus ihrer künstlerischen Untersuchung. Die Ausstellung widmet sich Fragen des urbanen Zusammenlebens und der Gestaltung städtischer Räume. Ein breites Rahmenprogramm mit Gästen und ein sonntäglich belebtes Café laden die Öffentlichkeit zum Austausch ein. Im Sommer folgt die vierte Ausgabe der Plakataktion im öffentlichen Raum (16.6.–27.7.). Unter dem Titel «Brugg, gesehen von Monica Germann und Daniel Lorenzi» wird der Blick von aussen auf die Stadt gerichtet. Das KünstlerInnen-Duo wird mit zeichnerischen Arbeiten auf zwölf Plakatwänden im Stadtraum präsent sein und die Brugger:innen dazu anregen, das Vertraute neu zu entdecken. Der Herbst schliesst den Ausstellungsreigen mit Werken von Pearlie Frisch, Steve Fors und Christoph Brünggel (18.9.–14.11.).
Kammermusikalischer Hochgenuss
Parallel zu den Ausstellungen bietet der 32. Kammermusikzyklus im Zimmermannhaus ein vielfältiges musikalisches Programm. Das Klavierduo Vilija Poskute und Tomas Daukantas («Les danseurs à quatre mains») eröffnet den Zyklus im Januar (23.1). Im Februar präsentiert das Ensemble Astera Werke unter dem Motto «Die Neue Welt» (20.2). Judith Flury (Klavier), Andreas Müller (Violoncello) und Andreas Müller-Crepon (Sprecher) entführen das Publikum im März (20.3) in «Alte Märchen», während das Asasello Quartett im Wonnemonat Mai in Brugg mit seinem Programm «Incipits» gastiert (8.5).
Das Jahresprogramm 2026 verspricht somit eine reiche Palette an visuellen und akustischen Erlebnissen, die die lokale Kulturszene beleben und zu gemeinsamen Kulturerlebnissen einladen.