Seit Jahrzehnten widmen sie sich voller Leidenschaft der Kunst, die zehn Schaffhauser Kunstschaffenden, die jetzt in einer Gemeinschaftsausstellung zu erleben sind. Ihre Generation steht für ein neues Werkverständnis, mediale Öffnung und Aufbruch in neue Gefilde der Kunst. Ihr Wirken war ein wichtiger Beitrag für die Aktualisierung des Kunstverständnisses, auch weit über die Region Schaffhausen hinaus, wie etwa Renate Eisenegger, die zur feministischen Avantgarde der 70er-Jahre gehört.
Ein ganzes Leben für die Kunst
- Publiziert am 3. Juli 2024
Das Museum zu Allerheiligen widmet zehn Kunstschaffenden, die alle in den 40er-Jahren geboren wurden, eine gemeinsame Ausstellung.
In der Ausstellung sind Werke folgender Künstler:innen zu sehen:
Vincenzo Baviera (*1945), Erich Brändle (*1943), René Eisenegger (*1940), Renate Eisenegger (*1949), Erwin Gloor (*1941), Ursula Goetz (*1941 – 2023), Linda Graedel (*1941), René Moser (*1943), Walter Pfeiffer (*1946), Beatrix Schären (*1940)
Die Ausstellung findet in den Sammlungsräumen der Gegenwartskunst sowie dem Oberlichtsaal des Museums statt. Der Eisenplastiker Vincenzo Baviera wird zudem eine Werkserie im Kreuzgang des Klosterareals präsentieren.
Überraschungen garantiert
Das Projekt ist als institutionelle Würdigung einer Generation Kunstschaffender konzipiert, die in den 1940er-Jahren geboren wurden und mit ihrem Schaffen für frischen Wind in der Kunstszene Schaffhausen sorgten. Die Teilnehmenden verbindet, dass sie über längere Zeit intensiv in der Region tätig waren und diese mit ihrer Kunst prägten. Gezeigt werden – mit einer Ausnahme, Ursula Goetz (*1941 – 2023) – ausschliesslich Werke von noch lebenden Künstler:innen. Dabei verzichtet die Ausstellung auf einen grösseren kuratorischen Überbau. Alle Teilnehmenden waren eingeladen, aktiv mitzuentscheiden, wie sie die Möglichkeit institutioneller Sichtbarkeit nutzen wollen. Dieses Angebot führte zu sehr unterschiedlichen Formen der Zusammenarbeit: Während es in einigen Fällen zu intensivem Austausch zwischen Kunstschaffenden und Kurator kam, arbeiteten andere weitestgehend autonom und wählten ihre Werke eigenständig aus. Entstanden ist eine abwechslungsreiche Ausstellung, die die Vielfalt und Qualität regionalen Kunstschaffens dieser Generation verdeutlicht. Zeichnung, Fotografie, Skulptur und Malerei: Die Bandbreite ist gross, Überraschungen garantiert.
Kunstschaffende im Fokus & Videoporträts
Im Rahmen von drei Fokus-Veranstaltungen, die im Juli und August stattfinden, kommt allen Teilnehmenden ein Moment des speziellen Augenmerks zu. In Form von Artist Talks, einer Performance, einer Führung oder anderen halbstündigen Veranstaltungsformaten werden die Künstler:innen Einblick in ihre Werke geben und in Austausch mit dem Publikum treten.
Videoporträts. Anlässlich der Ausstellung entstanden auch kurze filmische Porträts aller teilnehmenden Künstler:innen. Der Filmemacher Marko Mijatovic besuchte hierfür alle Teilnehmenden in ihren Ateliers und sprach mit ihnen über ihre künstlerische Biografie, Haltungen, Prozesse und Werke. Entstanden sind daraus kurze Porträts von jeweils 3 bis 4 Minuten Länge, die persönliche Einblick in die Denk- und Arbeitsweise der Teilnehmenden bietet.