Von den symbiotischen Lebensformen der Flechten und Pilze lernen, radikale Entschleunigung im Alltag üben oder Schlangenkörper als Artefakte verstehen, das sind einige der Ideen, die hinter den prämierten Eingaben und Konzepten der Kunstschaffenden stehen. In ihren Ateliers geben die sie Einblicke in kreativen Arbeitsprozesse und sprechen von den Möglichkeiten, die ihnen durch die Zusprache der Werkbeiträge eröffnet werden.
Drei Kunstschaffende werden mit Werkbeiträgen für Freie Kunst ausgezeichnet
Anita Zumbühl, Andreas Brunner und Jeremias Bucher dürfen sich über die Unterstützung des Kantons Luzern freuen.
Werkbeiträge Freie Kunst
Ausgehend von der eigenen Lebensrealität interessiert Anita Zumbühl (*1975) sich für die Art und Weise, wie wir die Welt wahrnehmen und glauben, sie zu kennen. Ihre künstlerische Auseinandersetzung in «In den Geschichten der Flechten» ist geleitet von der Neugier, Dinge zu erforschen: sie experimentiert mit Materialien, Worten, Bildern und Arbeitsprozessen. Sie ist Teil des Künstler:innenkollektiv Salon Liz. Zumbühls Arbeiten wurden in verschiedenen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt, darunter im Nidwaldner Museum und im Kunstmuseum Luzern. Die bildende Künstlerin hat ein Masterstudium in Contemporary Arts Practice und Bachelorstudiengang Visuelle Kommunikation, Illustration an der Hochschule Luzern Design & Kunst absolviert.
Während längeren Aufenthalten in Kopenhagen und Athen etablierte Andreas Brunner (*1988) eine künstlerische Praxis, die sich nicht an ein spezifisches Medium bindet, sondern eher eine konsequente Überarbeitung von Konzepten darstellt. Auch in seinem aktuellen Werkzyklus «Serpentine» untersucht er repetitive Handlungen, spekulative fragmentarische Artefakte, Zerfall, Sinnlosigkeit und Absurdität – Motive, welche
in seiner Arbeit oft anzutreffen sind. Brunner studierte Freie Kunst an der Hochschule Luzern Design und Kunst und absolvierte ein Master of Arts an der Iceland Academy of the Arts, Reykjavik.
Jeremias Bucher (*1984) lebt und arbeitet in Sursee. Sein Kunststudium an der Hochschule Luzern Design & Kunst schloss er mit dem Master of Arts in Fine Arts 2011 ab. Buchers Arbeit wurde 2014 an den Swiss Art Awards mit dem Kiefer Hablitzelpreis und anlässlich der Jahresausstellung des Zentralschweizer Kunstschaffens mit dem Ausstellungspreis der Kunstgesellschaft Luzern ausgezeichnet. Der erhaltene Atelieraufenthalt des Berufsverbandes Visarte-Zentralschweiz im Jahre 2022 in Paris, ermöglichte Bucher einen Sprung ins Leere, als künstlerischer Selbstversuch. Mit dem gewonnen Werkbeitrag führt Bucher das Selbstexperiment mit dem Projekttitel «Pool» in der Schweiz weiter. «Pool» ermöglicht Bucher mit Spaziergängen seine Alltagsstrukturen zu brechen und die entstandenen Wellen im Atelier mit der Zeichnungsserie «Zum Poolrand» weiter zu surfen. In seiner künstlerischen Arbeit ist Bucher auf der Suche nach einem authentischen Umgang mit seiner Umwelt. Er versucht entstandene Gedankengänge zu materialisieren. Es entstehen aus Alltagsgegenständen oder alltäglichen Handlungen Skulpturen, Installationen, Zeichnungen oder situative Interventionen.