Langschied zeigt zehn Video-Diptychen, die sich auf unterschiedliche Weise mit dem Sihlcity und seinen Oberflächen auseinandersetzen. Sie spielen mit einem der wesentlichsten Einrichtungsgegenstände: den Spiegeln. Besucher:innen betrachten sich, reflektieren ihre Bewegungen. Spiegel sind aber auch in der Gegenwart verwurzelt, zeigen den Betrachtenden nie die Vergangenheit. Indem sie diese Gegenwärtigkeit erzwingen, erinnern sie jedoch an die Vergangenheit, die mit der Gegenwart verwoben ist.
Die Sihlcity im Spiegel der Kunst
- Publiziert am 30. Januar 2024
Der Basler Künstler Till Langschied präsentiert seine neuen und ortsspezifischen Videoarbeiten auf den grossen LED-Wänden des Zürcher Sihlcity.
Die Welt im Spiegel
Langschieds Werk spiegelt Sihlcity und seine Umgebung spielerisch wider: Zwei Diptychen arrangieren die öffentlichen Kunstwerke und architektonischen Fragmente des Einkaufszentrums zu schwindelerregenden Vignetten. In einem dritten Paar blickt die Künstlerin zurück auf die Vergangenheit von Sihlcity als Papierfabrik und auf die Geschichte von Sihlcity als besetztes Haus und Austragungsort des Zweiten Internationalen Dada-Festivals im Jahr 2003. Zwei Vorhänge verweisen auf die Theatralik des Einkaufszentrums, das sowohl eine Bühne für Waren als auch für Konsumenten ist. Ein anderes Diptychon entwurzelt die charakteristischen architektonischen Merkmale von Sihlcity und verwebt sie zu einer surrealen Landschaft, die uns eine mögliche Zukunft durch einen Spiegel zeigt. Zwischen den kommerziellen Inhalten auf den LED-Bildschirmen werden Langschieds digitale Renderings für surreale Kombinationen und überraschende Kontraste sorgen.