Die Himmelsscheibe von Nebra traf auf den Mond

Die Himmelsscheibe von Nebra

Die Himmelsscheibe zeigt die weltweit älteste Darstellung astronomischer Phänomene und ist eine der bedeutendsten archäologischen Funde des vergangenen Jahrhunderts. Sie gibt Einblick in das Wissen unserer Vorfahren über den Weltenlauf und seine Deutung vor 3600 Jahren. Im Landesmuseum Halle, Sachsen-Anhalt, befindet sich das Original der Himmelsscheibe, im Besucherzentrum Arche Nebra, ebenfalls in Sachsen-Anhalt, wird an den eigentlichen Fundort der Himmelsscheibe erinnert. Die Himmelsscheibe von Nebra ist Teil des UNESCO-Dokumentenerbes «Memory of the World». Im Rahmen des Pre-Meetings erzählen Bettina Stoll-Tucker, Abteilungsleiterin Landesmuseum Halle, die spannende Geschichte des Originals, vom abenteuerlichen Fund, dessen kriminellem Verlauf, bis zum Ankauf durch das Land Sachsen-Anhalt.

KOSMOS[KA·OS] eine Raum-Zeit-Reise

Das umfangreiche Projekt KOSMOS[KA·OS] beinhaltet ein Schloss für Kunst, dreissig beteiligte Kunstschaffende, drei Ausstellungen, zwei wissenschaftliche Tagungen in der Schweiz und Deutschland, sowie ein Musikfestival im zauberhaften Schlosspark von Schloss Gleina. Die Kunstausstellung mit 30 Kunstschaffenden wird am 13. September 2024 Vernissage feiern. Tags darauf folgt ein zweitägiges Musikfestival. Es spielen Julian Sartorius, Egopusher, Oriom und Leonard. Im Sommer 2025 ist die Weiterführung von KOSMOS[KA·OS] im Sasso San Gottardo geplant und Ende 2025 feiert KOSMOS[KA·OS] im Kunsthaus Zofingen mit einer weiteren Ausstellung seinen Abschluss. Kuratiert wird das Projekt von der Solothurnerin Claudia Waldner. Sie leitete mehrere Jahre das Kunsthaus Zofingen und ist heute neben ihrer freien Tätigkeit als Künstlerin und Kuratorin als Leiterin der Vermittlung im Kunstmuseum Olten tätig. «Im Zentrum von KOSMOS[KA·OS] stehen der kreative Prozess und der Austausch. Es ist der Weg, der interessant ist – nicht nur das Ergebnis», betont sie. Claudia Waldner nutzt für ihr aktuelles Projekt kulturelle Synergien und führt unterschiedliche Interessengruppen aus Kultur, Kunst, Wissenschaft und Tourismus zusammen.

Mondmission und Goethe

Seit längerer Zeit ist die Mondmission-Simulation Asclepios IV in der bis 2001 streng geheimen Artilleriefestung Sasso San Gottardo zu Gast. Student:innen des Space Center der EPFL Lausanne und deren Partneruniversitäten simulieren den Aufenthalt in einer Mondbasis und kontrollieren das Geschehen vom Mission Control Center aus. Dieses befindet sich mitten im Museum. Stefania Spachou, Präsidentin der Mondbasis-Simulation Mission Asclepios IV, gab im Rahmen des KOSMOS[KA·OS] Pre-Meetings Einblicke in die simulierte Mondmission. Eröffnet wiurde die Veranstaltung von Museumsdirektor Damian Zünd. Ihm ist auch die landesweit einzige Dauerausstellung über Goethe in der Schweiz zu verdanken. Im Sasso San Gottardo kann diese erlebt werden. Goethes Gotthardreisen und seine naturwissenschaftlichen Forschungen stehen dabei im Zentrum. «Die Beschäftigung mit Granit führte Goethe zur Idee eines Romans über das Universum», erklärte Museumsleiter Damian Zingg. In der alten Armeefestung schloss sich für ihn am 13. Juni 2024 darum auch ein ‚universaler‘ Kreis: Von der antiken Himmelsscheibe Nebra über Goethes Granit, dem Universum bis hin zur simulierten Mondforschung.

Schlager und Schloss

Vor über zehn Jahren hat der Urner Kulturvermittler, Künstler, Soziologe und arttv Chefredaktor Felix Schenker das Schloss Gleina in Sachsen-Anhalt gekauft. Dieses dient seither dem kulturellen Austausch zwischen deutschen und Schweizer Kulturschaffenden. Vor zwei Jahren fand in Gleina das grossangelegte Projekt «Kunstsommer 22» statt, kuratiert von der Luzerner Galeristin Evelyne Walker. 22 Künstleri:nnen aus der Innerschweiz und aus Deutschland waren am Projekt beteiligt, präsentierten ihre Werke in Gleina und im Folgejahr in Luzern in der Galerie Vitrine. Nun öffnet Schloss Gleina seine Tore erneut für das Kunst- und Kulturprojekt KOSMOS[KA·OS]. Dieses wird auch von einem keinen Experiment begleitet. Zeitgenössische Kunst trifft auf Deutschen Schlager. Die richtige Besetzung dafür musste nicht lange gesucht werden. Leonard, der wohl bekannteste Schweizer Schlagerexport, ist der Bruder von Felix Schenker. Ein Brunch am 15. September in den schönen Räumen des Schlosses wird auf das Konzert am Nachmittag einstimmen.