Die Ausstellung macht das Schaffen von Designerinnen über einen Zeitraum von 120 Jahren sichtbar. Die Schau erweitert die Ausstellung «Here We Are! Frauen im Design 1900 – heute» vom Vitra Design Museum mit zahlreichen zeitgenössischen Positionen aus dem Schweizer Kontext und neuesten Tendenzen. Ein Forum des Gewerbemuseums beschäftigt sich zudem mit der Frage, wie wir unsere Welt inklusiver und vielfältiger gestalten können.
Design - Höchste Zeit die Leistungen der Frauen in den Fokus zu rücken
Das Gewerbemuseum Winterthur bietet mit «The Bigger Picture: Design – Frauen – Gesellschaft» den dringend nötigen Nachhilfeunterricht.
«Es geht immer auch darum, genderspezifische und feministische Ansätze als Teil eines sozialen Wandels zu betrachten und diese als Blickweisen und Methoden zu verstehen, bei denen Fragen nach Genderverhältnis und Diversität sowie nach sozialer Gerechtigkeit in politischen und wirtschaftlichen Machtstrukturen in «das grosse Ganze» miteingeschlossen werden. So will die Schau nicht nur die Leistungen von Frauen sichtbarer machen und soziale Dimensionen des Gestaltens einbringen, sondern fragt auch danach, wie wir unsere Welt künftig inklusiver und vielfältiger gestalten können.» – Gewerbemuseum Winterthur
Stereotype Vorstellungen und Rollenbilder
Heute ist rund die Hälfte der Designstudierenden weiblich, und Frauen sind in vielen zukunftsweisenden Designbereichen federführend. Frauen haben auch zur Entwicklung des modernen Designs entscheidende Beiträge geleistet, sei es als Gestalterinnen von Möbeln, Mode, Grafik oder auch von Industrieprodukten, als Architektinnen und ebenso als Unternehmerinnen oder Professorinnen. Dabei sind ihre Rollen im Designschaffen vielfältig, gerade in aufkommenden Gestaltungsbereichen, in denen auch Forschung oder neue Technologien eine bedeutende Rolle spielen und sich kollaborative und interdisziplinäre Arbeitsformen verbreiten. Heute wachsen die Präsenz und der Einfluss von Frauen sowohl in der Praxis als auch in der Ausbildung. Trotzdem wurden ihre Leistungen lange nicht angemessen beachtet und gewürdigt und auch der Blick in die Designgeschichte zeigt, dass diese durch stereotype Vorstellungen und Rollenbilder geprägt ist. Aktuell rücken weltweit Ausstellungen das
gestalterische Werk von Frauen und ihr Wirken ins Rampenlicht und erzählen die Geschichte des Designs anders. Gleichzeitig lancieren Museen kritische Aufarbeitungen der eigenen Sammlungspraxis. «The Bigger Picture: Design – Frauen – Gesellschaft» macht nun das Schaffen von Designerinnen über einen Zeitraum von 120 Jahren für die Öffentlichkeit auf attraktiver Art und Weise sichtbar.