«Mining Photography» widmet sich der Materialgeschichte von Rohstoffen, die in der Fotografie von zentraler Bedeutung sind und stellt in fünf Kapiteln und Ausstellungsbereichen den Zusammenhang zur Geschichte ihres Abbaus, ihrer Entsorgung und dem Klimawandel her.
Das Gewerbemuseum Winterthur stellt die Frage: Wie nachhaltig ist die Fotografie?
- Publiziert am 14. September 2023
Eine Geschichte in fünf Kapiteln
Anhand von rund 170 Arbeiten – zeitgenössische künstlerische Positionen, historische Fotografien, Materialproben und Expert:inneninterviews – erzählt die Ausstellung «Mining Photography» eine Geschichte in fünf Kapiteln:
- Kupfer, Gold und die Daguerreotypie
- Fossile Brennstoffe wie Kohle und Bitumen für die Druckverfahren
- Silber für die weitverbreiteten Silbergelatineabzüge im 20. Jahrhundert
- Das Trägermaterial Papier und seine Beschichtung
- Das Gewicht der Cloud – Metalle der Seltenen Erden, Metalle, Energie und Abfall für immer kleinere Kameras und Smartphones
Von Kupferplatten und Salzpapierabzügen bis zu den Speicherwolken
Seit ihrer Erfindung ist die Fotografie von der Gewinnung und der Ausbeutung natürlicher Rohstoffe abhängig. Im 19. Jahrhundert waren es Salz, Kupfer und Silber, die für die ersten Fotografien auf Kupferplatten und für Salzpapierabzüge genutzt wurden. Nach dem Aufkommen der Silbergelatineabzüge wurde die Fotoindustrie im späten 20. Jahrhundert mit über der Hälfte des weltweiten Verbrauchs zur wichtigsten Abnehmerin für Silber. Und wie sieht es heute aus? Im Zeitalter der digitalen Fotografie und der Smartphones ist die Bildproduktion auf Metalle wie Kobalt und Coltan sowie solche der Seltenen Erden angewiesen. Die Speicherung der Bilder und ihre Distribution produzieren zudem grosse Mengen an CO2.