Die Darstellungen des weiblichen Körpers in der Sprache der Millennials und ihre Fähigkeit, den Einfluss der sozialen Medien zu sammeln, zu nutzen und zu reflektieren, sind wiederkehrende Elemente von John Yuyis Arbeitsweise. Sie verwendet temporäre Tätowierungen, um visuelle Manifeste zu schaffen, wobei der Körper zu einer performativen Projektionsfläche wird, um diese zu präsentieren.
Christophe Guye Galerie | John Yuyi
- Publiziert am 16. April 2022
Künstlerin – Ausstellungen
John Yuyi (*1991, Taiwan), die jetzt in New York City lebt, erhielt 2013 ihren BFA in Modedesign von der Shih Chien University. Yuyis Arbeiten werden sowohl in den USA als auch international ausgestellt. Zuletzt wurde sie 2021 im Fotomuseum Winterthur, im Rahmen der Ausstellung ‘How to Win at Photography – Die Fotografie als Spiel’ zusammen mit Künstler:innen wie Ed Ruscha, Cindy Sherman und Ai Weiwei gezeigt. In der ‘Fundación Foto Colectania’ in Barcelona war sie zusammen mit Roni Horn und Thomas Ruff u. a. zu sehen. Yuyi wurde von der Zeitschrift Forbes in der Kategorie ‘30 under 30 Asia 2018 – The Arts’ ausgezeichnet. Darüber hinaus hat die Künstlerin an internationalen Projekten u. a. für Gucci, Kenzo, Burberry und Maison Margiela gearbeitet und wurde von mehreren Medien porträtiert, wie i-D, Office, NYLON, Dazed, Bullett, der BBC und der New York Times.
Vehikel für mediale Aufmerksamkeit
John Yuyi macht sich die Ikonografie der Massenmedien zunutze, indem sie ihren eigenen Körper zur Projektion der Bilder verwendet, in denen sich auch das Selbst und die Ökonomie der Identität widerspiegeln.
In ihren fortlaufenden Ermittlungen der Schnittstellen zwischen der physischen und der technologischen Welt, erforscht Yuyi unsere Abhängigkeit von den sozialen Medien und deren Auswirkungen auf unser Leben. Die Tatsache, dass Aufmerksamkeit zur wichtigsten Währung geworden ist, zeigt sich auch in der Zusammenarbeit der Künstlerin mit renommierten Marken, deren Logos sie auf ihre Haut ‘tätowiert’, bevor sie ihre Selbstporträts als Werbung auf Instagram postet. Auf diese Weise zeigt die taiwanesische Künstlerin, wie der Körper in den sozialen Netzwerken zu einem Vehikel für mediale Aufmerksamkeit geworden ist. Gleichzeitig demonstriert sie, wie unsere Körper von eben diesen Plattformen besetzt werden. Sie beeinflussen, wie wir uns präsentieren und wahrnehmen und bestimmen den Wert, den wir uns selbst geben.