Bis Mitte der 1970er-Jahre schuf HR Giger (*1940) ein fulminantes Werk, das in seiner Bedeutung unterschätzt wird – zumal diese Phase abgelöst wurde vom Monster «Alien», mit dem der Künstler weltberühmt wurde. Mit seinem phantastischen Realismus nahm Giger eine der eigenständigsten Positionen in der Zürcher Kunstszene und in der Nachfolge des Surrealismus ein.
BÜNDNER KUNSTMUSEUM | HR GIGER
Im Bündner Kunstmuseum ist die faszinierend beklemmende Austellung von HR Gigers Werk vor «Alien» von 1961–1976 zu sehen.
Erstmals seit 20 Jahren
Die Ausstellung vermittelt Gigers Schaffen von den Ursprüngen her und ordnet es in eine «Kunstgeschichte des Grauens» ein. Das Spektrum reicht von frühen Zeichnungen bis zu ersten Werken in Spritzpistolentechnik und beklemmenden «Passagen»-Environments; von realistisch klaustrophobischen Bildern steriler Innenräume bis zu erotischen Gewaltphantasien und Haut-Landschaften. Viele Werke Gigers waren noch nie oder sehr selten öffentlich zu sehen – und treten in einen Dialog mit Arbeiten von Vorläufern wie Piranesi, Goya, Klinger, Ensor oder Füssli. Nach den jüngsten grossen Giger-Ausstellungen im Ausland (in Paris, Prag und Wien) ist sein Schaffen nun im Bündner Kunstmuseum in Chur zum ersten Mal seit über zwanzig Jahren wieder in diesem Umfang in der Schweiz zu sehen.