Erstmals nach ihrem Tod wird Clara Alwina Müller umfassend gewürdigt: Anlass ist die 2019 erfolgte Schenkung ihres umfangreichen Nachlasses an die Stiftung Museum Burghalde. Im Rahmen der Popup-Ausstellung zum thematischen Fokus «Pionierinnen, Künstlerinnen, Denkerinnen – 200 Jahre Lenzburger Frauenpower» werden Briefe, Gemälde und Archivalien präsentiert. Forschungen zu ihrem Leben erscheinen zudem als Buch im Museumsshop.
Auf den Spuren von Clara Müller
Anlass dieser Kunstausstellung bietet die Schenkung des umfangreichen Nachlasses der Künstlerin an die Stiftung Museum Burghalde im Jahr 2019. In den letzten Jahren wurde der reiche Fundus an Briefen, Gemälden und weiteren Archivalien wissenschaftlich erforscht. Die Veröffentlichung der mehrjährigen akribischen Recherchen über die Malerin, verfasst von Samuel E. Lynn, erscheint endlich in Buchform und präsentiert das Leben und Werk der Lenzburger Künstlerin.
Clara Müller (1862–1929) ist in Lenzburg aufgewachsen, liess sich in Bergamo künstlerisch ausbilden und wurde international geschätzt. Der grosse Erfolg blieb ihr aber verwehrt – trotz hervorragender künstlerischer Werke, Rezensionen und Ausstellungsbeteiligungen. So stellt sie mehrfach in Bergamo, in Mailand, im Münchner Glaspalast und an der Turnus-Ausstellung in verschiedenen Schweizern Städten aus. Selbst ihre Kontakte in gehobene Kreise um die Künstler Enrico Scuri (1806–1884) und Cesare Tallone (1853–1919) sowie die Nähe zur von ihr porträtierten Aristokratie bringen nicht den gewünschten Erfolg. Sie stirbt 1929 in Bergamo.
(Textgrundlage: Stiftung Museum Burghalde)