Dank der finanziellen Unterstützung der Dätwyler Stiftung konnte arttv.ch das einmalige Projekt filmisch begleiten und eine Dokumentation erstellen. arttv Chefredaktor Felix Schenker: «Wir sind der Dätwyler Stiftung zu grossem Dank verbunden. Solche Formate übersteigen ohne fremde Hilfe unsere finanziellen Möglichkeiten. Danke auch an Regisseur Carlos Lügstenmann, der mein Konzept zum Film überzeugend umgesetzt hat sowie Barbara Zürcher für die künstlerische Beratung.»
Aldo Mozzini im Haus für Kunst Uri | Die Stadt im Museum Part I und Part II | Eine Dokumentation
Aldo Mozzini hat eine Stadt ins Haus für Kunst Uri gebaut. Fünf Monate dauerte das museale Experiment.
Teilnehmende Künstler*innen
Mit Aldo Mozzini nahmen auch Oppy De Bernardo, Heinrich Danioth, Markus Kummer, Marie-Cathérine Lienert, Andrea Muheim, Thomas Sieber, Jemma Wolf an der zweiten Stadt teil. Die Schriftstellerin Julia Weber hat dazu einen Audioguidetext geschrieben.
Eine Publikation
_957 Independent Art Magazin hat in Zusammenarbeit mit Aldo Mozzini und dem Haus für Kunst Uri den zwei Ausstellungen eine Sondernummer gewidmet mit Fotos von F.X. Brun und einem Text von Thomas Sieber. (_957 Independent Art Magazin ≠ 125 _die Stadt im Museum Part I und Part II)
Die Stadt im Museum Part I, 12. Juni bis 15. August 2021 | Die Stadt im Museum Part II, 11. September bis 21. November 2021 | Haus für Kunst Uri |
Aus dem Fundus der Erinnerungen
Inspiriert wurde Aldo Mozzini von Italo Calvinos Buch «Die unsichtbaren Städte» von 1972, in dem Calvino 55 fiktive Städte beschreibt, die bestimmte geografische, historische, gesellschaftliche oder allgemein menschliche Situationen in ein poetisches Bild fassen. Mozzinis Stadt ist wie jede reale Stadt im steten Wandel. Der Künstler spielt mit dem Widerspruch zwischen dem selbstgebauten Unterstand und dem perfekten Wohnturm. Aus Altem entsteht Neues, das die Spuren der Vergangenheit in sich trägt. Neue Pressspanplatten sind anders als die der 70er Jahre. Strassenporträts stehen im Salon den Werken des Altmeisters Heinrich Danioth gegenüber. Im Stadtpark auf der Veranda sind die Bäume tot und das Haus hat einen Helikopterlandeplatz bekommen. Festliche Fahnen aus starrem Kunststoff schmücken den Museumshof.
Stadt und Mensch
«Meine Werke, seien es Objekte, Installationen oder auch fotografische Serien – handeln oft von urbanen Situationen und städtebaulichen Thematiken. Ich bevorzuge diejenigen Interventionen, die durch Einfügen eines Fremdkörpers, in einen gegebenen Kontext eingreifen. Die mit unprätentiösen Materialien erstellten raumhaften Skulpturen reagieren auf die Gegebenheiten und versuchen diese in ihrer Wirkung und Erscheinung zu verändern. Meine Arbeiten bauen stets auf die primären Erfahrungen des menschlichen Seins, des Körpers, der Räume und der Dinge auf.» (Textauszüge von Aldo Mozzini)
Nach dem Umbau
Nach dem Umbau seiner Stadt nehmen nun aktiv auch die Einflüsse anderer Kunstschaffenden zu . Acht eingeladene Künstler*innen beleben die zweite Stadt und treten mit ihr in Austausch. Von Innen nach Aussen und von Aussen nach Innen. Ein Auftritt in dem Spiel und Tod zusammenkommen. In Part II ist die Stadt freier, leerer, voller Räume für Gefühle und Geschichten. Mozzin denkt, handelt und verändert installativ. Dabei lotet er Gegensätze aus, sucht Wege seine Denkmuster zu beeinflussen und sieht im Dialog mit anderen Künstler*nnen eine Möglichkeit zur Bereicherung.