Ein Kunstwerk, das Skulptur und quartierverbindender Brunnen in einem ist. Es ist ein weitere hochkarätige Intervention im öffentlichen Raum, die die Immobilienfirma Mobimo ermöglicht hat und in der gute Architektur mit guter Kunst ergänzt wird.
Aeschbachquartier Aarau | CALIX | Ein Kunstwerk für die Allgemeinheit
Ein überdimensionierter Kelch aus Cortenstahl, unprätentiös auf den ersten Blick, so zeigt sich das Kunstwerk von Kris Martin.
Landmark für den neuen Aarauer Stadtteil
Mit CALIX ist es dem belgischen Künstler Kris Martin gelungen, ein Werk für den öffentlichen Raum zu schaffen, das sich seinen Platz sowohl als kontemporäres Werk wie auch als Brunnen innerhalb des ehemaligen Industrieareals und heutigem neuen Stadtteil «Aeschbachquartier» in Aarau schafft. Der Belgier Martin wurde durch ein Experten-Team aus einer Reihe von Kunstschaffenden ausgewählt. Seit seiner aufsehenerweckenden Ausstellung 2012 im Aargauer Kunsthaus Aarau war er für die (kunstinteressierte) Bevölkerung kein Unbekannter mehr, so wie auch er selber durch einige Aufenthalte in Aarau mit Ort und Menschen vertraut wurde.
Symbol für die Gemeinschaft
Von Anfang an war für Künstler und Quartierentwicklerin Mobimo klar, dass das für Aarau wichtige Element Wasser in die künstlerischen Überlegungen mit einfliessen müsse. Brunnen und Kunst zu einer starken Bildsprache zu verschmelzen, war die grosse Herausforderung. Entstanden ist ein Kelch, der als Trinkgefäss für eine Person zu mächtig ist. Platziert auf der Hauptachse, zwischen urbanem Teil und parkähnlicher Anlage des Quartiers, ist er als Landmark weithin sichtbar. Durch seine Grösse ist CALIX nicht einfach ein Brunnen, sondern, wie Mobimo-CEO Daniel Ducrey betont, ein verbindendes Symbol für die Gemeinschaft der Quartierbewohner. Diese soziokulturelle Komponente spricht ihn bei diesem Werk besonders an.
Augenzwinkerndes Geheimnis des Werks
CALIX hat eine industriell anmutende Aussenhaut aus Cortenstahl, deren Oberfläche erst langsam zur endgültigen Patina findet. Wer Martins Werk kennt weiss, dass sich manches erst auf den zweiten Blick entschlüsselt – und dass eine Aura des Geheimnisvollen sein Oeuvre umspielt. So ist hier die Innenschale des Kelchs, im Gegensatz zur Aussenhaut, aus glänzendem Chromstahl gefertigt. Sie ist aber nur von oben einsehbar – bestenfalls vorstellbar, wenn Reflexionen der Sonne an den Wänden der umliegenden Gebäude spielen. Aus einem kleinen Loch, einer «Fehlstelle» in der Aussenwand des Kelchs, spritzt das Wasser und formt ein kaum merkliches, ephemer anmutendes Wassertor über den Weg hin zur gegenüberliegenden Grünfläche.
Ein Augenzwinkern des Künstlers oder ein Anknüpfen an die surreale Tradition der belgischen Kunst?