Das Kunstmuseum Thurgau zeigt erstmals Fotografien aus dem Nachlass des Berlinger Malers Adolf Dietrich (1877-1957).
Adolf Dietrich | Fotografien
Erstmals werden die Fotografien aus dem Nachlass des Thurgauer Malers Adolf Dietrich (1877-1957) der Öffentlichkeit präsentiert. Die Ausstellung im Kunstmuseum Thurgau macht deutlich, dass der malende Kleinbauer und Fabrikarbeiter aus Berlingen am Untersee auch mit Hingabe fotografierte. Das hatte nicht zuletzt praktische Gründe. Der zunehmende Erfolg als Kunstmaler brachte Dietrich ständig mehr Aufträge ein und erforderte eine effiziente Arbeitsweise. Ab 1927 begann er mit einer Voigtländer-Mittelformatkamera Sujets aufzunehmen, die ihm als Vorlagen für spätere Gemälde und für Auftragswerke dienten. Die Ausstellung erlaubt einen direkten Vergleich der Oelbilder mit den Fotografien. Es ist reizvoll zu entdecken, mit welcher Imaginationskraft und Experimentierfreude Dietrich die Vorlagen zu Bildern umgestaltete. Die Landschaften um Berlingen, die Ansichten des Sees, die Stilleben, Porträts und Bilder aus dem Alltag der Dorfbewohner hat er nie 1:1 ab einer Vorlage gemalt, sondern Formate und Dimensionen frei variiert oder Ausschnitte aus verschiedenen Vorlagen miteinander kombiniert, um die Bildwirkung zu steigern.
Die Ausstellung und der parallel dazu erschienene Fotobildband geben einen umfassenden Einblick in Dietrichs Bilderwelt. Die Fotografien aus Dietrichs Nachlass sind auch als sozialhistorische Dokumente einzigartig. Sie erschliessen dem Betrachter eine längst verschwundene Welt.
Bis 16. Dezember 2007
Kunstmuseum Thurgau, Kartause Ittingen, Warth
http://kunstmuseum.ch