Die Vereinigung Zürcher Kunstfreunde feiert ihr hundertjähriges Bestehen. An ihrer Generalversammlung wählte sie die Rechtsanwältin Gitti Hug zur neuen Präsidentin. Der Verein, der sich neu «Kunstfreunde Zürich» nennt, besitzt über 600 Kunstwerke, die er dem Kunsthaus Zürich als Dauerleihgabe überlässt. Aus dieser Sammlung von Weltrang sind 50 Gemälde, Plastiken und Fotografien bis am 12. November 2017 im Kunsthaus ausgestellt.
100 Jahre Kunstfreunde Zürich | Neue Leitung, neue Werke
- Publiziert am 13. Juli 2017
Gitti Hug wird neue Präsidentin, das Kunsthaus Zürich zeigt Dauerleihgaben von Weltrang und spannende Aktivitäten zum Jubiläumsjahr stehen bevor.
Accrochage, Festball und Kunstreisen
Gitti Hug übernimmt das Amt von Renato Fassbind, der der Vereinigung während sechs Jahren vorstand. Die 800 Kunstfreundinnen und Kunstfreunde, die seit ihrem Gründungsjahr 1917 651 Werke für die Sammlung des Kunsthaus Zürich erworben haben, treten in eine dynamische Phase ein. Ihr Jubiläum wird mit einer Accrochage im Kunsthaus (bis 12. November), einem Ball (23. September 2017), Reisen sowie exklusiven Kunstanlässen gefeiert Die erfrischend neu gestaltete Website www.kunstfreunde-zuerich.ch informiert über das Angebot dieses mäzenatisch tätigen Kunstclubs.
Werke öffentlich gemacht
Das gesamte Spektrum der Sammelleidenschaft des Vereins entfaltet sich derzeit anhand einer Sichtbarmachung, die Sammlungskonservator Philippe Büttner im Kunsthaus veranlasst hat. Die 50 Dauerleihgaben der Zürcher Kunstfreunde sind mit dem Jubiläumslogo des Vereins kenntlich gemacht. Auf Schritt und Tritt wird erfahrbar, wie wertvoll die Existenz dieser Werke für die gesamte Sammlung des Kunsthauses ist. Zu den grossartigen Beiträgen der Kunstfreunde an die Sammlung des ältesten Schweizer Sammlungs- und Ausstellungsinstituts zählen Arnold Böcklins ein Jahr nach der Gründung (1918) erworbenes Bild «Venus Genitrix», Johann Heinrich Füsslis «Titania liebkost Zettel mit dem Eselskopf», Pierre Bonnards wunderbare «Femmes au jardin», Marc Chagalls «La fenêtre sur l’Ile de Bréhat», Alberto Giacomettis Plastik «Homme qui chavire» (im September von der grossen Giacometti-Retrospektive in der Tate zurück) oder das berühmte Triptychon von Francis Bacon «Three Studies of the Male Back». Zu den Highlights der neueren und zeitgenössischen Arbeiten gehören Jeff Walls grosse Fotografie «Tattoos and Shadows» und Franz Gertschs fotorealistisches Gemälde «Silvia 3». Nicht lumpen liessen sich die Kunstfreunde beim jüngsten Ankauf: «La Malade» (1892), das bedeutendste noch in Privatbesitz befindliche Frühwerk von Félix Vallotton konnte Anfang 2017 für das Kunsthaus erworben werden. Es ist ein Beispiel für Vallottons Schaffen auf der Schwelle zum Symbolismus und ist zusammen mit anderen wunderbaren Bildern des Künstlers in einer konzentrierten Sonderpräsentation (bis 1. Oktober 2017) ausgestellt. Die über alle Sammlungsräume verteilten Dauerleihgaben der Kunstfreunde bleiben bis zum 12. November mit dem Jubiläums-Logo gekennzeichnet.