Das internationale Filmfestival «Visions du Réel» richtet den diesjährigen Fokus auf Südafrika: 20 Filme erzählen von der Gegenwart und vom Alltag der Menschen, zugleich aber immer wieder von der schwierigen Vergangenheit des Landes, die immer noch allgegenwärtig ist.
Visions du Réel 2017 | Fokus Südafrika
- Publiziert am 7. April 2017
Elf Landessprachen und enorme Themenvielfalt
Das südafrikanische Kino erforscht persönliche, politische und soziale Fragestellungen und lädt dazu ein, die Komplexität eines Landes zu entdecken, das neben einer Vielzahl von Ethnien 11 offizielle Sprachen hat. Angefangen beim Alltag eines weissen Obdachlosen in den Strassen von Johannesburg zum gefährlichen Leben der Gangs in den Ghettos von Kapstadt bis hin zu den Gesprächen in einem Schönheitsinstitut: Die zugleich universelle und besondere Themenspannweite des Fokus Südafrika bietet ein spannendes Panorama des filmischen Schaffens dieses Landes.
«Action Comandante»
heisst der Film von Nadine Angel Cloete, der das Leben von Ashley Kriel nachzeichnet: Der im Alter von 20 Jahren von der Polizei getötete Anti-Apartheid-Aktivist ist ein Symbol des südafrikanischen Widerstands. Der Film zeichnet das faszinierende Porträt des Che Guevara der Cape Flats.
«The Devil’s Lair»
von Riaan Hendricks zeigt die harte Realität der Gangs im Armutsviertel von Cape Flats. Über den Bandenchef Braaim, der versucht, ein Doppelleben als Familienvater und Gangster zu führen, entdecken wir einen aus Gewalt, Tod und Drogen bestehenden Alltag. Ein intimes, ungewöhnlich präzises Porträt eines Lebens in gnadenloser Wirklichkeit.
«Port Nolloth: Between a Rock and a Hard Place»
von Felix Seuffert führt in den kleinen Ort Port Nolloth, der nach dem Abebben des Diamantfiebers unausweichlich in Vergessenheit geriet. Es handelt sich um den Besuch eines Geisterdorfes und seiner Bewohner, die noch heute in den Träumen der Vergangenheit leben (siehe Trailer).