«Wie entscheiden wir uns eigentlich als Menschen, wenn wir wirklich wählen müssen zwischen dem Gesetz und dem, was wir als gerecht empfinden? Wann müssen wir beginnen, persönliche Verantwortung für unser gemeinschaftliches Zusammenleben zu übernehmen?» Christian Johannes Koch
Spagat
Rezension
Atemberaubende Kunstturnszenen der 15-jährigen Masha Demiri in ihrer ersten Kinorolle, ein starker Plot, der das Thema Sans-Papiers in erfrischend unkonventioneller Weise aufgreift – und ein Coup bei der Besetzung der Hauptrolle (der grosse russische Schauspieler Alexey Serebryakov, Protagonist etwa in Andrey Zvyagintsevs Meisterwerk «Leviathan») machen den Erstling des 34-jährigen Christian Johannes Koch zu einem der vielversprechendsten Schweizer Filmdebüts der letzten Zeit.
Geri Krebs, arttv.ch
Zum Film
Marina (Rachel Braunschweig) führt ein ruhiges, eingespieltes Leben: Sie hat einen erfüllenden Beruf als Lehrerin, einen liebevollen Mann (Michael Neuenschwander) und eine etwas rebellische Tochter im Teenageralter. Doch erst die Affäre mit Artem (Alexey Serebryakov), dem Vater ihrer Schülerin, beschwingt ihren Alltag. Artem kam mit seiner Tochter Ulyana vor ein paar Jahren aus der Ukraine in die Schweiz und lebt seither unauffällig und ohne Aufenthaltsbewilligung in einer kleinen Wohnung. Doch als das Mädchen bei einem Diebstahl erwischt wird und damit eine Reihe folgenschwerer Ereignisse auslöst, drohen die Maskeraden aufzufliegen. Das eindringliche Spielfilmdebüt von Christian Johannes Koch wurde an den Filmfestivals in San Sebastián und Zürich gefeiert. (Synopsis)
Stimmen
«Enthüllt das Verborgene einer scheinbar perfekten Gesellschaft.» – Cineuropa | «Ein Spagat zwischen zwei Lebensrealitäten.» – Aargauer Zeitung | «Ein eindrückliches Sozialdrama über Liebe und Loyalität, über Ausgrenzung und Verrat.» – Nau.ch | «‹Spagat› ist ein origineller, erfrischend mutiger Beitrag für die Schweizer Filmlandschaft.» – OutNow | «Christian Johannes Koch erzählt von den fatalen Folgen, welche die Beziehung einer Schweizerin mit einem sich illegal in den Schweiz aufhaltenden Ukrainer, auf ihre beiden Familien hat. Ein sich im Schweizer Mittelland und Mittelstand verortendes, phasenweise hoch emotionales Drama, das durch tolle schauspielerische Leistungen ebenso überzeugt wie durch eine gegenwärtige Erzählweise, die es Koch erlaubt, brennende Themen wie Asylpolitik, Mehrklassengesellschaft und persönliche Moral locker aufzugreifen.» – Irene Genhart, cineman.ch
Zum Regisseur
Christian Johannes Koch, geboren 1986, ist Regisseur, Drehbuchautor und Dozent für Stoffentwicklung. Seine Arbeiten changieren zwischen verschiedenen Medien und institutionellen Kontexten. Nach dem Studium der Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig folgte das Diplom- und Meisterschülerstudium in Filmregie an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF. Mit dem Gesellschaftsdrama «Spagat» realisierte er sein Langspielfilmdebut. Christian Johannes Koch lebt in Zürich und arbeitet transnational.