Drei der zwölf Produktionen feiern im Wettbewerb Weltpremiere, so etwa «Eldorado» von Markus Imhoof. Stark präsent ist die Romandie. Unter anderem stellen Ursula Meier und Lionel Baier von Bande à part Films ihre Spielfilme in der Sektion Panorama vor. Mit Luna Wedler und Ella Rumpf stehen zudem zwei vielversprechende Schweizer Schauspielerinnen im Rampenlicht der diesjährigen Festivalausgabe.
Berlinale 2018 | Schweizer Beteiligung
«Eldorado» von Markus Imhoof
Mit der Schweizer Koproduktion «Figlia Mia (Daughter of Mine)» der italienischen Regisseurin Laura Bispuri (Bord Cadre films), «Mein Bruder heisst Robert und ist ein Idiot» von Philipp Gröning, koproduziert von Ventura Film und «Eldorado» von Markus Imhoof, produziert von Thelma Film, laufen gleich drei Filme mit Schweizer Beteiligung im Wettbewerb der 68. Berlinale. Bereits Bispuris preisgekrönter Debütfilm «Sworn Virgin» (2015), ebenfalls mit Dan Wechsler von Bord Cadre films koproduziert, stand im Berlinale Wettbewerb. Die Schweizer Schauspielerin Sabine Timoteo hat bei «Mein Bruder heisst Robert und ist ein Idiot» als Koautorin mitgewirkt, Urs Jucker ist einer der Hauptdarsteller. Der mit Spannung erwartete Dokumentarfilm «Eldorado» von Markus Imhoof, dem Regisseur von «More than Honey» (2012) und «Das Boot ist voll» (1981), feiert seine Weltpremiere ebenfalls im Wettbewerb der Berlinale, ausser Konkurrenz. Der Film erzählt eine persönliche Geschichte über Schicksale von Flüchtlingen und Migranten heute und führt Imhoof zurück zu den Erfahrungen und Erlebnissen seiner eigenen Kindheit.
Romandie stark präsent
In den renommierten Sektionen Panorama und Generation 14plus laufen insgesamt acht in der Romandie (ko)produzierte Filme. Ursula Meier, Gewinnerin des Silbernen Bären 2012, und Lionel Baier stellen im Panorama «Ondes de Choc – Journal de ma tête» mit Kacey Mottet Klein in der Hauptrolle und «Ondes de Choc – Prenom: Mathieu» vor. Diese gehören zu einer vierteiligen Serie von Bande à part Films, die auf wahren Begebenheiten basieren, inspiriert von Schweizer Kriminalfällen der letzten 20 Jahre. Der Dokumentarfilm «Hotel Jugoslavija» von Nicolas Wagnières, produziert von C-Side Productions in Genf, feiert im Panorama seine Europa-Premiere. Wagnières Debutfilm wurde an der Mostra São Paulo uraufgeführt. «Kinshasa Makambo», koproduziert von Alva Film und «La Omisión», mit Beteiligung von Bord Cadre films, laufen ebenfalls im Panorama. «Fortuna», der zweite lange Spielfilm von Germinal Roaux, produziert von Vega Film, feiert seine Weltpremiere in der Sektion Generation 14plus. Roaux, der als Fotograf und Filmemacher ausschliesslich in Schwarzweiss arbeitet, gewann mit seinem Debütfilm «Left foot right foot» (2013) drei Schweizer Filmpreise sowie einen Bayard d’or.
Schweizer Kurzfilme
Gleich drei Filme der Haute école d’art et de design, HEAD-Genève, laufen an der Berlinale: «Je fair où tu me dis» von Marie de Maricourt und «Premier amour» von Jules Carrin wurden beide für die Sektion Generation 14plus selektioniert. «Imfura» des ruandischen Filmemachers Samuel Ishimwe wird in der angesehenen Wettbewerbssektion Berlinale Shorts präsentiert. Auch der Animationsfilm «Coyote» des Luzerners Lorenz Wunderle läuft bei den Berlinale Shorts. Wunderle hat an der Hochschule Luzern – Design & Kunst Animation studiert. Die Schweizerin Sophia Bösch stellt innerhalb der Sektion Perspektive Deutsches Kino ihren Kurzfilm «Rå», eine schwedisch-deutsche Koproduktion vor.
Junge Talente: Luna Wedler und Ella Rumpf
Luna Wedler repräsentiert die Schweiz am Shooting Stars Event der European Film Promotion EFP und ist die jüngste der insgesamt zehn europäischen Shooting Stars. Wedler hat zuletzt mit der Hauptrolle in «Blue my mind» (2017) von Lisa Brühlmann auf sich aufmerksam gemacht. Der Film wurde vergangene Woche in sieben Kategorien für den Schweizer Filmpreis nominiert, unter anderem Luna Wedler als «Beste Darstellerin». Demnächst wird sie gemeinsam mit Heike Makatsch und Anke Engelke im deutschen Kinofilm «Das schönste Mädchen der Welt» von Aaron Lehmann zu sehen sein.
Während der Berlinale haben die jungen Talente die Gelegenheit, sich dem internationalen Fachpublikum zu präsentieren, europäische Casting-Agenturen kennenzulernen und an Networking-Events teilzunehmen. Die Schweizer Schauspielerin Ella Rumpf, die letztes Jahr an der Berlinale in «Tiger Girl» von Jakob Lass im Panorama einen grossen Auftritt hatte, wird als eine von Varietys «10 Europeans to watch in 2018» an der Berlinale anlässlich des Empfangs von Medienboard Berlin-Brandenburg dem internationalen Publikum vorgestellt. Demnächst sind Ella Rumpf und Luna Wedler gemeinsam in «Beast» von Lorenz Merz zu sehen.
Vier Schweizer unter den Berlinale Talents
Innerhalb Berlinale Talents, der Networking-Plattform für herausragende europäische Nachwuchstalente der Filmbranche, haben der Regisseur Matthias Huser, die Produzentin Aline Schmid, die Sound Designerin Gina Keller und der Cutter Gabriel Gonzalez die Gelegenheit, ihre neuesten Projekte internationalen Experten zu präsentieren. Matthias Huser wurde mit seinem Projekt «Der Dschungel» als einer von zehn Drehbuchautoren für das renommierte Programm Script Station 2018 der Berlinale Talents selektioniert. Sein Debütfilm «They chased me through Arizona» (2014), produziert von Ventura Film, wurde am Locarno Festival in der Sektion Cineasti del presente uraufgeführt.
Quelle des Artikels SWISS FILMS Die Promotionsagentur SWISS FILMS ist vom 15. bis 21. Februar mit einem eigenen Stand (#114) am European Film Market EFM vertreten. SWISS FILMS unterstützt im Auftrag des Bundesamtes für Kultur BAK die internationale Verbreitung des Schweizer Films mit Unterstützungsmassnahmen, Fachberatungen und Promotionsaktivitäten.