Zürcher Ballett | Peer Gynt
Choreograf Edward Clug vereint Ibsen und Grieg zu einem besonderen Tanzerlebnis.
Nachdem sich der slowenische Choreograf am Opernhaus Zürich bereits mit seinen spektakulären Lesarten von «Le Sacre du printemps» und «Faust – Das Ballett» einen Namen gemacht hat, kehrt dieser nach Zürich zurück. 2015, von Edward Clug in dem von ihm geleiteten Slowenischen Nationalballett in Maribor erstmals aufgeführt, präsentiert sich sein Peer Gynt als bildgewaltiges und verrätseltes Fantasy-Spektakel und als von Surrealismus, Absurdität und Ironie inspiriertes modernes Erzählballett.
Choreograf Edward Clug vollendete seine Ballettausbildung 1991 an der Nationalen Ballettschule in Cluj-Napoca. Im selben Jahr wurde er als Solist an das Slowenische Nationaltheater (SNG) in Maribor engagiert. 2003 wurde er dort Ballettdirektor und führte die Compagnie auf neue Wege. Mit seinem unverwechselbaren choreografischen Stil zog Clug schnell die Aufmerksamkeit eines internationalen Publikums auf sich. Gleichzeitig gelang es ihm, das Mariborer Ensemble mit Gastspielen in ganz Europa, Asien, den USA und Kanada in der internationalen Tanzszene zu etablieren. Seit mehreren Jahren ist Edward Clug besonders dem Ballett Zürich, dem Stuttgarter Ballett und dem Nederlands Dans Theater verbunden. Neue Stücke entstanden ferner für diverse Häuser. Edward Clug ist Träger zahlreicher internationaler Preise
Trollen, Dämonen, Irrenhaus
In seiner Produktion verwendet Clug nicht nur die beiden bekannten Peer-Gynt-Suiten, sondern erweitert diese um Griegs Streichquartett g-Moll op. 27, das Klavierkonzert a-Moll op. 16 sowie Auszüge aus den Lyrischen Stücken.
In imposanten Bildern erzählt Clug die Geschichte des norwegischen Bauernsohns Peer Gynt, der sich mit Lügengeschichten durch die Welt schummelt und stets versucht, der Realität zu entfliehen. In Peers Fantasiewelt erstrahlt die heruntergekommene Behausung seines Vaters als glänzender Palast, und auch seine eigenen Eskapaden verklärt er als reinste Heldentaten. Die Suche nach Liebe und Abenteuern führt ihn nicht nur in eine Welt von Trollen und Dämonen, sondern auch in den Orient und sogar in ein Irrenhaus. Als Peer Gynt schliesslich heimkehrt, muss er um seine Seele kämpfen, die er dank seiner Geliebten Solveig aber behalten darf. In den norwegischen Feenmärchen von Peter Christen Asbjørnsen fand Henrik Ibsen die Inspiration zu seinem 1867 verfassten Lesedrama Peer Gynt. Dessen Erfolg ermutigte den Dramatiker bald zu einer Bühnenversion, und er beauftragte Edvard Grieg mit der Komposition der Schauspielmusik. 1876 fand die Uraufführung des Theaterstücks in Christiania, dem heutigen Oslo, statt