Im Zentrum von MITOSIS – AN LSD OPERA, dem neuen Musiktheater von Regisseurin Brandy Butler steht das Sterben – und eine umstrittene Substanz, die aktuell eine Renaissance erlebt: LSD. Dieses Halluzinogen, einst in Verruf geraten, wird heute wissenschaftlich untersucht. Es soll die Angst vor dem Tod lindern. Das Stück wird an der Gessnerallee Zürich mit klassischer Opern-Dramaturgie mit Pop-Klängen, Hörspiel, Körper- und Tanztheater inszeniert.
Was, wenn eine Diagnose alles verändert?
- Publiziert am 8. April 2025
Die Performance findet in englischer Lautsprache mit englischen und deutschen Übertiteln statt. Die Produktion ist sehr textintensiv und arbeitet mit kreativen Übertiteln. Das bedeutet, dass die Übertitel in die Videoprojektionen integriert sind und der Ästhetik des Stücks folgen. Der Besuch der Vorstellung wird ab 16 Jahren empfohlen.
Phase der Zellteilung
Die Geschichte, die im Theaterhaus Gessnerallee erzählt wird, könnte die Ihrer Nachbarin sein, die Sie nur flüchtig kennen. Oder die einer engen Freundin, eines engen Freundes – eines alltäglichen Lebens, das plötzlich ins Wanken gerät: Diagnose Krebs. Doch inmitten von Verzweiflung und Angst öffnet sich ein ungewöhnlicher Weg. Über zwei Jahre hinweg hat ein interdisziplinäres Team unter der Leitung von Brandy Butler diesen vielversprechenden Forschungszweig erkundet. Das Ergebnis ist «Mitosis», ein, wie das Theaterhaus Gessnerallee verlauten lässt «intensives und hingebungsvolles Musiktheaterstück». Der Titel «Mitosis» verweist auf die Phase der Zellteilung: ein Prozess des Wachstums und der Regeneration – und die Voraussetzung für Leben, für Mutationen und damit auch für Krebs. Das Stück erzählt die Geschichte einer Frau, die glaubt, alles verloren zu haben – bis sie erkennt, dass der Verlust von allem der erste Schritt sein kann, wirklich zu leben.
Textgrundlage: Theaterhaus Gessnerallee
MITOSIS | STIMMEN
«Eine Frau bekommt eine Krebsdiagnose, die Ärztinnen behandeln, sehen nur den Fall, die Therapeutin schlägt ihr eine LSD-Therapie vor. Deren Wirkung bildet den zweiten Teil bis zum hymnischen Schluss-Song – dem eindeutigen Highlight. … Höhepunkt des Abends, die Schlussarie: Everthing in ease, everthing is love. Bläserchoral und Trauermarsch vereint mit dem Chor und darüber die grossartig freie Leadsängerin Goodchild. Sie singt hier über einen gelassenen Tod. Der rückte im zweiten Teil aber aus dem Blick wie die Krebsdiagnose und wie die Umsetzung des Trips harmlos (verharmlosend?) gerät – der Tod und LSD und sowieso: Alles easy, oder? Tröstlich, schön – aber vielleicht doch etwas einfach.» - Tobias Gerosa, die-deutsche-buehne.de