BARO D’EVEL entfaltet in «Qui Som?» eine poetische Vision von Gemeinschaft und Zukunft. JÉSSICA TEIXEIRA hinterfragt in «Monga» Körpernormen und Sichtbarkeit marginalisierter Körper. «Farm Fatale» von PHILIPPE QUESNE ist eine schräge, humorvolle Öko-Fabel voller Hoffnung. In «Girls» thematisieren KOLEKTIV IGRALKE & TJAŠA ČRNIGOJ Selbstbestimmung und Körperrechte. MATHILDE INVERNON entlarvt in «Bell End» patriarchale Macht mit schwarzem Humor.
Unsere fünf Empfehlungen fürs Theater Spektakel 2025
- Publiziert am 13. August 2025
Von Körperpolitik bis Klimafabel: Fünf Stücke, die bewegen – radikal, zärtlich, verspielt und hochaktuell.
BARO D’EVEL | Qui Som?
Nach dem grossen Erfolg in 2023 präsentiert die französisch-katalanische Company ihre neue Kreation zur Eröffnung des Theater Spektakels in der Werft. In einem überwältigenden Bilderreigen konfrontiert uns «Qui Som?» mit grossen Zukunftsfragen. Das Stück untersucht die Rolle der Kunst in einer ins Wanken geratenen Welt. Absurd-komisch und wunderbar poetisch konfrontiert uns das Stück mit grundlegenden Fragen: Wer sind wir? Wie lässt sich inmitten einer Welt voller Krisen und Katastrophen die Freude wiederfinden? Wie lassen sich trotz allen Zukunftsängsten Geschichten erzählen, die tröstliche Perspektiven eröffnen?
JÉSSICA TEIXEIRA | Monga
In ihrem Solostück «Monga» stellt Jéssica Teixeira ihren nackten Körper ins Zentrum – und konfrontiert damit Normen, Abweichungen und unsere eigenen Unsicherheiten. Zerbrochene Spiegel und eine Discokugel brechen das Licht, öffnen Perspektiven und laden das Publikum ein, verinnerlichte Grenzen zu hinterfragen. «Monga» ist eine kraftvolle Performance über marginalisierte Körper und die transformative Energie des Zusammenseins.
KOLEKTIV IGRALKE & TJAŠA ČRNIGOJ | Girls
«Girls» erzählt vom Erwachsenwerden, von ersten sexuellen Erlebnissen und vom Recht auf körperliche Selbstbestimmung. Das dokumentarische Theaterstück widmet sich dem Umgang mit Sexualität in unterschiedlichen Gesellschaftssystemen – und stellt die Frage, wie sicher einst erkämpfte Rechte und Freiheiten heute noch sind. Bewegend und brandaktuell.
VIVARIUM STUDIO / PHILIPPE QUESNE | Farm Fatale
Der französische Regisseur Philippe Quesne ist ein Atmosphärenmagier, berühmt für seine zugleich poetischen wie auch bizarr-fröhlichen Untergangsszenarien. In «Farm Fatale» hat er eine von Mensch und Tier verlassene, skurrile Welt nach einer Umweltkatastrophe entworfen, in der fünf liebenswerte Vogelscheuchen mit viel Musik und Humor von einer besseren Zukunft träumen.
MATHILDE INVERNON | Bell End
Im Zentrum von «Bell End» steht das «Arschloch» – eine toxische, allgegenwärtige Figur, die wir aus Job und Alltag kennen.Gemeinsam mit Arianna Camilli seziert Mathilde Invernon dessen Mikrogesten und Worte – mal komisch, mal ekelhaft. Die beiden Performerinnen stellen verinnerlichte Geschlechterzuschreibungen auf den Kopf und entlarven dabei die Sprache maskulinistischer Dominanz und misogyner Gewalt. Zwischen Bauchrednerei und Gesang, Maskerade und Entlarvung entsteht eine lustvolle und zugleich beklemmende Performance – überraschend, verspielt und politisch.
(Textgrundlage: Zürcher Theater Spektakel)


