Schüler*inneneiner Klasse stellen sich quer, bis die Lehrerin die Pistole zückt. Das Theater St.Gallen zeigt ein Stück über Integration, das sich nicht nur an Jugendliche richtet.
Theater St.Gallen | «Verrücktes Blut»
Klasse mit Migrationshintergrund - eine Lehrerin am Rand der Verzweiflung versucht mit Waffengewalt, ihre «Schützlinge» zu bändigen.
Mit Migrationshintergrund
Die engagierte Lehrerin Sonia leitet an ihrer Schule einen Theaterkurs. Die jugendlichen Teilnehmer*innen, fast alle mit Migrationshintergrund, treiben sie bei dem Versuch, ihnen Friedrich Schillers idealistische Vorstellungen vom Menschen nahezubringen, an den Rand der Verzweiflung. Statt Interesse erntet sie nur Unverständnis, Respekt- und Disziplinlosigkeit.
Pistole im Rucksack
Auch der Umgang der Schüler*innen untereinander ist geprägt von Beleidigungen und Beschimpfungen, von Gewalt und sexistischem Verhalten. Als plötzlich einem Schüler eine Pistole aus dem Rucksack fällt, greift Sonia danach, nimmt ihre Schüler*innen als Geiseln und zwingt sie mit vorgehaltener Waffe, Theater zu spielen.
Überzogene Erwartungen
Das Stück soll die Perspektive der Gesellschaft auf die Migration zeigen – überzogene Erwartungen an die Migrant*innen inklusive. Der Anspruch, dass sie die hiesige Sprache und Werte lernen müssen, ist oftmals eine Überforderung. «Verrücktes Blut» ist somit nicht nur für Jugendliche gedacht, sondern aufgrund des gesellschaftlich relevanten Themas für ein breites Publikum.