Welcher ist der eine und wahre Gott? Nathan der Weise zeigt das Spannungsverhältnis zwischen dem Toleranzgedanken und der aktuellen politischen Situation auf. Und welcher Ort wäre dafür besser geeignet als Jerusalem?
Theater St. Gallen | Nathan der Weise
Nathan der Weise
«Tretet ein, denn auch hier sind Götter.» Heraklit
Jerusalem, religiöses Zentrum des Christentums, Judentums und Islams im 12. Jahrhundert. Der Jude Nathan ist soeben von einer Reise zurückgekehrt als er erfährt, dass seine Tochter Recha nur durch die Hilfe eines christlichen Tempelherrn bei einem Brand gerettet werden konnte. Dieser war bei einem Kreuzzug gefangen genommen, jedoch vom Sultan Saladin begnadigt worden. Wenig später bittet der Sultan Nathan zu sich und stellt ihm die Frage, welche der drei Religionen die wahre sei. Als Jude einem Muslimen darauf antworten zu müssen, erscheint Nathan eine nahezu unlösbare Aufgabe. Doch dann erzählt er von einem Vater und seinen drei Söhnen, denen er einen Ring zu vermachen hatte…
Die berühmte Ringparabel des Aufklärers Gotthold Ephraim Lessing ist ein eindrucksvolles Gleichnis für gegenseitige Toleranz der Religionen.