Ob als Aschenputtel, Aschenbrödel, Cinderella oder Cendrillon – die Geschichte vom armen Waisenmädchen, das durch Tugendhaftigkeit über seine bösen Stiefschwestern triumphiert und schlussendlich den Traumprinzen heiraten darf, erfreut sich seit Jahrhunderten grosser Beliebtheit. Auch Gioachino Rossini greift in seiner Oper «La Cenerentola» auf den Stoff zurück und verwandelt das Märchen in ein meisterhaftes Charakterstück zwischen Komödie und gefühlvoller Liebesgeschichte.
Theater Orchester Biel Solothurn | La Cenerentola
Aschenputtel, aber statt Magie siegt der Charakter. Das TOBS eröffnet seine Opern-Saison mit Gioachino Rossinis Märchenadaption «La Cenerentola».
Komische Oper in zwei Akten von Gioachino Rossini
Im Dezember 1816 befand sich Gioachino Rossini in einer delikaten Situation: Das Jahr neigte sich dem Ende zu und bereits im Januar sollte seine neue Oper zur Uraufführung kommen. Geschrieben hatte er allerdings noch keine Note, er kannte noch nicht einmal das Thema seines neuen Werks. Zunehmend entnervt schlug ihm Librettist Jacopo Ferretti Sujet um Sujet vor, bis sich die Künstler schliesslich auf eine Adaption des Aschenputtel-Märchens einigten. Keine vierzig Tage später kam «La Cenerentola» im Rom zur Uraufführung. Das Werk erwies sich als wahrer Geniestreich, verbreitete sich bald auf dem ganzen Kontinent und bis nach Amerika und erfreut sich bis heute grosser Beliebtheit. Rossini und Ferretti gelang es, das Märchen in ein meisterhaftes Charakterstück zwischen Komödie und gefühlvoller Liebesgeschichte zu verwandeln.
Mit Tugendhaftigkeit zum Glück
Prinzen verkleiden sich als Bettler, dümmliche Kammerdiener geben sich als Herrscher aus, wir begegnen der chaotischen Familie Don Magnificos und seinen ebenso ehrgeizigen wie selbstgefälligen Töchtern. Natürlich ist es die herzensgute Cenerentola, die als einzige die wahren Absichten ihrer Mitmenschen erkennt. Nach zahlreichen Wirrungen und Intrigen, von Rossini unglaublich vielfältig vertont, darf sich das Publikum zum Schluss der Oper über ein Happy End freuen.