Das Theater Marie bringt mit Moby Dick einen grossen Fisch auf die Bühne. Die Entscheidung, dies in Miniaturform und mit Puppen darzustellen, war konsequent und in der Folge auch sehr unterhaltsam.
Theater Marie | Moby Dick
Der unerbittliche Kampf zwischen dem weissen Wal Moby Dick und Kapitän Ahab ist das grosse Finale dieser dadurch legendär gewordenen Geschichte. Während die meisten Theaterfassungen den Roman auf die Geschichte dieses Kampfes reduzieren, will ihn das Theater Marie in seinem ganzen unglaublichen Reichtum Rechnung tragen.
Der Ich-Erzähler, Matrose Ismael, führt uns durch sein Abenteuer auf hoher See und durchsetzt seine Ausführungen mit allerlei wissenschaftlichen, Walfang-technischen und philosophischen Exkursen. Die Vielfalt stilistischer Mittel und sprachlicher Register im Roman findet in der Inszenierung ihre Entsprechung und zwar in einer Vielzahl theatraler Formen. Die Inszenierung wird szenisches Spiel der beiden DarstellerInnen, poetisches Figuren- und Objekttheater, philosophischer Vortrag und wissenschaftliche Abhandlung verbinden.
Das Theater Marie bleibt seiner Experimentierfreude treu und begibt sich wieder auf die Suche nach einer speziellen Theaterform. Ein Stück Weltliteratur, deren Bühne die gigantischen Ozeane dieser Welt sind, wird spielerisch und poetisch in eine Miniaturwelt aus Aquarien und Objekten aus Strandgut transformiert.