Pathos, Pose, Pistolen – in “Profiling Johanna”, der neuen Produktion am Zürcher Theater der Künste, geht es um Menschen, die alles auf eine Karte gesetzt haben.
Theater der Künste | Profiling Johanna
Jeanne d’Art, die Jungfrau von Orléans auf dem Weg zur grossen Französin. Wird die bewunderte Ikone von einer inneren Stimme geleitet oder lediglich getrieben vom Wunsch, etwas Besonderes zu sein? Auf ihrem Weg spricht sie mit der Mutter Gottes und kämpft mit Männern. Doch das Glück wird ihr unhold und Verrat setzt ihrer steilen Karriere ein abruptes Ende. Zuerst gerühmt, dann fallengelassen, landet sie auf dem Scheiterhaufen.
«Profiling Johanna» zeichnet den Weg Johannas vom kleinen Hirtenmädchen zur grossen Französin aus deren persönlicher Perspektive nach. Was bedeutet Scheitern für einen Menschen, der – permanenter Selbstüberschätzung ausgesetzt – alles auf eine Karte setzt? Die Inszenierung kontrastiert die dokumentarische Aufarbeitung zur historischen Figur Jeanne d’Arc mit biografischem Eigenmaterial, welches die Schauspielerin Jeanne Devos in ihrer Heimat aufgezeichnet hat, und unterlegt das «DokuMusical» dadurch mit einer Tonspur, welche Gefühle überhöht und jeden Realismus bricht.