Dirigent Erik Nielsen und das wunderbar differenziert aufspielende Sinfonieorchester Basel bereiten mit ihrer Interpretation der Partitur grosse Freude!
Theater Basel I Eugen Onegin
Einfühlsam, aber ohne aufgesetzten Pathos
Welches Gefühl befällt wohl Eugen Onegin, als er den Brief Tatjanas, dieses Geständnis einer flammenden Liebe, in den Händen hält? Erst kurz zuvor hatten sie sich kennengelernt, als Onegin das benachbarte Landgut der Larina besuchte. Eine kurze Begegnung, ein kurzes Gespräch, die aus Onegins Sicht ohne ernsthafte Konsequenz hätten bleiben sollen – auch wenn er zugeben muss, dass die belesene und zur Schwärmerei neigende junge Frau ihn faszinierte. Dennoch geht er nicht auf Tatjanas Gefühle ein, weist sie ab. Er weiss: Wer Gefühle offenbart, der geht ein Risiko ein – sich selbst gegenüber und auch der/dem Anderen. Weder Onegin noch Tatjana ahnen, welch verhängnisvolle Ereignisse dieser Brief lostreten wird, der auch Ausgangspunkt für Pjotr Iljitsch Tschaikowskijs Arbeit an «Eugen Onegin» werden sollte.