Momentaufnahmen aus dem Leben von Menschen, die nicht das sein können, was sie möchten. Hier leben und lieben, wie immer bei Tschechow, die Figuren aneinander vorbei. Eine traurig groteske Komödie, von Viktor Bodó stark inszeniert.
Theater Basel | Die Möwe
Eine tragische Komödie
In der Hitze eines russischen Sommers lieben alle aneinander vorbei: Der Lehrer liebt Mascha, Mascha liebt den jungen Theaterautor Kostja, Kostja liebt die Schauspielerin Nina, Nina wiederum gibt sich dem erfolgreichen Schriftsteller Trigorin hin. Tschechows Stück – 1895 geschrieben – zeigt eine Sommergesellschaft, die ihr Leben auf anrührende, tragische Weise verfehlt. Alle ringen um Liebe und Anerkennung, die Älteren verteidigen, was sie haben, die Jungen können nicht erreichen, was sie wollen. Eine traurig groteske Komödie über die «Lächerlichkeit menschlichen Daseins», in einer Zeit, in der alle Ideale abhanden gekommen sind.
Regie: Viktor Bodó
Der für seine hinreissend poetischen, phantastischen und tiefenscharfen Arbeiten bekannte ungarische Regisseur Viktor Bodó inszeniert zum ersten Mal in Basel. Bodó wurde mehrfach international ausgezeichnet und mit seiner Version von Peter Handkes «Die Stunde da wir nichts voneinander wussten» 2010 zum Theatertreffen in Berlin eingeladen. Bodó hat eine eigene Theatertruppe, die «Szputnyik Shipping Company» in Budapest und arbeitet seit 2006 regelmässig an deutschsprachigen Theatern wie dem Deutschen Theater Berlin, dem Schauspielhaus Graz und dem Schauspiel Köln.