Mit der Montage-Technik den Bewussteins-Strom einer Großstadt darstellen: Das Theater Basel spielt Alfred Döblins «Berlin Alexanderplatz».
Theater Basel | Berlin Alexanderplatz
Der Roman „Berlin Alexanderplatz“ beginnt mit der Entlassung des Mörders Franz Biberkopf aus der Berliner Haftanstalt Tegel. Franz Biberkopf hatte im Affekt seine Freundin erschlagen. Wieder auf freiem Fuss, will er eigentlich ein neues Leben anfangen, Wohnung und Arbeit finden, ein besserer Mensch werden. Dieser Versuch scheitert bereits kurz nach der Entlassung: Den Ex-Häftling zieht es zurück an den Ort des Verbrechens, wo er dann die Schwester seiner ehemaligen Freundin vergewaltigt. Auch wenn er im weiteren Verlauf der Geschichte ernsthaft darum bemüht ist, sich zu ändern, zieht es ihn doch immer wieder in die Halbwelt, vor allem in den Berliner Untergrund, wo er sich mit Prostituierten vergnügt und an falsche Freunde gerät. Der Sog in den Abgrund scheint unaufhaltsam. Erst nach erneuter Inhaftierung und zeitweiligem Aufenthalt in der Psychatrie beginnt eine Art Umkehr.
Alfred Döblins „Berlin Alexanderplatz“ erschien 1929. Das Besondere an diesem Roman war vor allem die sogenannte „Montage-Technik“ der sich der Autor bediente. Er baute Elemente wie echte Straßennamen, Lieder oder auch Statistiken in die Handlung ein. Das Bewusstein der Großstadt spiegelt sich in seinem Protagonisten Franz Biberkopf. Dessen Ringen mit dem Leben zeigt das Theater Basel nun in einer Inszenierung von Peter Kastenmüller, der sich durch innovative Projekte einen Namen gemacht hat.