Simone Aughterlony und ihre Tänzer vermitteln die Dynamik und Fragilität
einer Gruppe im Raum und stellen tänzerisch die Frage nach dem Verhältnis von Kollektiv und Individuum.
Tanztage Basel | The best an worst of us
Die Basler Tanztage spiegeln in ihrem fünften Jahr die aktuellen Entwicklungen imSchweizer Tanz mit der Premiere von «Drei Schwestern» (nach A.Tschechov) der Cie Be Willie sowie mit weiteren sieben Gastspielen von renommierten Compagnien und Newcomern.
Cie Be Willie arbeitet erstmals mit älteren Menschen an einem klassischen Stück, das den Fortgang der Zeit, den Verfall des Körpers und die Schwächen der menschlichen Existenz thematisiert. «Villa Incognito» der Cie Salome Schneebeli ist ein Performanceabend über Heimat und Fremde, Lügen und Bequemlichkeit, über Phänomene und Auswirkungen des Zusammenlebens – und über die Ratten. «Pez y Pescado» – von BewegGrund/Compañía Danza Mobile/Anna Röthlisberger – ist ein Stück für behinderte und nicht behinderte Tänzer, das unsentimental ein Nachdenken über die Wahrnehmung gesellschaftlicher Normen und körperlicher Ästhetik anregt. Simone Aughterlony und ihre Tänzer vermitteln uns in «The Best And The Worst Of Us» – einem Schwarm gleich – die Dynamik und Fragilität einer Gruppe im Raum und stellen tänzerisch die Frage nach dem Verhältnis von Kollektiv und Individuum. Die Company / Alexandra Bachzetsis,Tina Bleuler,Lies Vanborm entführt in ihrer Abendunterhaltung «Soirée» auf subtile Weise in ein Labyrinth tatsächlicher und phantasierter weiblicher Körperbilder. Massimo Furlan / Oona Project setzen mit «Exotic Dreams» auf eine Sehnsucht, die sich an die Vergangenheit wendet und exponieren eine Körpersprache zwischen Normalität und Nostalgie. Die Genfer Cie 7273 widmet sich in «Laï laï laï laï» mit merkwürdiger Komik, Slapstick und Kauderwelsch der Folkmusik.
Darüber hinaus präsentiert das Theater Roxy den «Tanz>Faktor>Interregio» – einen Abend, an dem mehrere Kurzstücke verschiedener Schweizer Choreografen die Vielfalt des zeitgenössischen Tanzes konzentriert erlebbar machen.
Erstmals gibt es bei den Basler TanzTagen in diesem Jahr eine Verknüpfung mit dem Festival Culturescapes Türkei. Die beiden türkischen Tanzcompagnien Taldans und Aydin Teker zeigen ihre Arbeiten «Graph» und «HarS». Mit Gesprächen und Workshops bietet das Festivalprogramm dem Publikum und der Tanzszene Gelegenheiten zur Begegnung. Die Basler TanzTage sind mit ihrer fünften Ausgabe eine Plattform für eine weitere Vernetzung der Choreografen und Tänzer untereinander und mit den Produktionshäusern in der Schweiz und im Ausland.