Zwei Compagnien, ein Abend, zwei neue Handschriften: Mit «Twi/light» bündeln die St.Gallen Dance Company und Bern Ballett ihre Kräfte und zeigen, wie lebendig und vielfältig der zeitgenössische Tanz in der Schweiz ist. Im Zentrum stehen zwei neue Stücke von Choreograf:innen, die in der Schweiz ihr künstlerisches Zuhause gefunden haben – und hier neue Perspektiven eröffnen.
STEPS 2026 – Twi/light
Zwei Compagnien, ein gemeinsames Statement
«Twi/light» ist mehr als ein geteiltes Programm: Es ist die seltene Gelegenheit, zwei Schweizer Tanzcompagnien an einem Abend zu erleben – und ein starkes Bekenntnis zur Förderung neuer choreografischer Stimmen. Ermöglicht wird das Projekt durch NEXT STEPS, eine Initiative von Migros-Kulturprozent Tanzfestival Steps, Bern Ballett und St.Gallen Dance Company. Ihr gemeinsames Anliegen: dem zeitgenössischen Tanz in der Schweiz Raum, Sichtbarkeit und Zukunft zu geben.
Wann & Wo du «Twi/light» sehen kannst
06. März 2026 — 19:30 Uhr
Vidmarhallen (Vidmar 1), Bern
10. März 2026 — 20:00 Uhr
Phönix Theater, Steckborn
12. März 2026 — 18:30 – 19:00 Uhr
Stadttheater Biel, Biel/Bienne
15. März 2026 — 16:00 Uhr
Teatro Sociale, Bellinzona
19. März 2026 — 18:30 Uhr
Theater Basel, Basel
24. März 2026 — 19:30 Uhr
Phönix Theater, Steckborn (erneut)
26. März 2026 — 19:00 Uhr
Theater St. Gallen, St. Gallen
Erinnerungen, die im Körper weiterleben
Rachelle Anaïs Scott geht in «Vanishing Point» einer ebenso einfachen wie existenziellen Frage nach: Wenn du alles noch einmal machen könntest, würdest du…? Ihre Choreografie entfaltet sich als Echo vergangener Entscheidungen. Erinnerungsfetzen scheinen in die Körper der Tänzer:innen eingeschrieben, tauchen auf, verschwinden wieder, überlagern sich. Grosse Emotionen treffen auf intime Momente, Fragilität auf Intensität. Scott schafft Projektionsflächen, in denen sich Wiederholung und Verlust, Nähe und Distanz verdichten – ein stilles, hochkonzentriertes Nachdenken über das, was bleibt.
Sehnsucht nach Zugehörigkeit
Mit «Night Shining Clouds» richtet Marioenrico D’Angelo den Blick nach aussen – und zugleich tief nach innen. Im Zentrum steht das menschliche Bedürfnis, Teil von etwas Grösserem zu sein. Gehören wir dazu, weil wir es wollen, oder weil wir uns anpassen? D’Angelo übersetzt dieses schwer fassbare Gefühl in eine poetische Bewegungssprache. Die Choreografie entfaltet sich im Moment, lädt dazu ein, das Entstehen mitzuerleben, statt nach Antworten zu suchen. Verwandlung wird hier nicht als Ziel, sondern als Prozess erfahrbar.

