Darstellungen am Rande des Sagbaren: Jan Bosse inszeniert „z.B. Der gestiefelte Kater“
Schauspielhaus Zürich | z.B. Der gestiefelte Kater
Für den Regisseur Jan Bosse ist das Verhältnis zwischen dem Theater und seinem Publikum ein zentrales Thema. In seiner neuen Inszenierung „z.B. Der gestiefelte Kater“am Schauspielhaus Zürich werden daher Fragen diskutiert, wie jene nach der Anziehungskraft des Theaters, und was es so faszinierend macht, Geschichten auf einer Bühne erzählt zu bekommen. Dreh- und Angelpunkt der Auseinandersetzung bilden dabei Texte des romantischen Autors Ludwig Tieck, der in seinem Schaffen immer wieder damit rang, das Unsagbare, Fremde und Irrationale sichtbar zu machen. Besonders Tiecks Kunstmärchen wie „Der blonde Eckbert“ oder „Der Runenberg“ versuchen, mit Worten das Geheimnisvolle, Rätselhafte und Magische zu fassen und verweisen als Gattung andererseits wieder auf Jan Bosses Projekt: Während Tieck sich mit Themen und Motiven aus den Volksmärchen auseinandersetzte, sie künstlerisch umsetzte und sich damit auf einen literarischen Austausch zwischen „Volk“ und „Künstler“ einließ, beschäftigt Jan Bosse sich mit dem kommunikativen Austausch zwischen Publikum und Bühnenkunst. Ob dabei, wie im Kunstmärchen, magische Momente entstehen, werden nur die Zuschauer entscheiden können.