Ach, diese Götter! Da sitzen sie unter ihrem Kronleuchter, nippen Champagner, und wenn sie sich allzu sehr langweilen, setzen sie mit einem Fingerschnippen die Welt in Bewegung.
Opernhaus Zürich I Il ritorno d’Ulisse in patria
Torna, deh torna Ulisse
Kehr zurück, Odysseus – mit diesen eindringlichen Worten beschwört Penelope die Rückkehr ihres seit dem Ausbruch des Trojanischen Krieges verschollenen Gatten. Zwanzig Jahre wartet sie nun schon auf ihn, und die Avancen der sie umgarnenden Freier lehnt sie stoisch ab. Der Held Odysseus (Italienisch: Ulisse) findet durch ein Versehen der Mächte nach zehnjähriger Irrfahrt auf dem Meer doch noch in seine Heimat zurück. Aber Penelope erkennt ihn nicht mehr. Sie lässt sich erst nach mehrfachen Prüfungen von der Identität des Heimkehrers überzeugen.
Claudio Monteverdi
Monteverdi führte die noch junge Gattung der Oper zu ihrem ersten Höhepunkt. Von seinen etwa achtzehn Opern sind jedoch nur drei einigermassen erhalten geblieben (L´ORFEO; L´INCORONAZIONE DI POPPEA; IL RITORNO D´ULISSE IN PATRIA). Für seine neuen Ideen (die sogenannte seconda prattica), mit Betonung auf Ausdruck (Erregung) und Deklamation, erntete Monteverdi Bewunderung und Ablehnung zugleich.