Lehárs Meisterwerk besticht durch seine Salon- und Tanzszenen, durch die für die Zeit der Entstehung völlig neue und erotisierende Instrumentierung sowie durch ein neues Sujet: Eine selbstbewusste und starke Frau, die sich in der Männerwelt durchsetzt. Bei der Handlung hält Hanna das Heft in der Hand. Erotische und politische Anspielungen der Zeit machen die Operette übernational interessant.
Operette Möriken-Wildegg | Die lustige Witwe
Die Geschichte der einst mittellosen Hanna ist zweifellos die erfolgreichste und bekannteste Operette von Franz Lehár.
Viel Bewegung
Der erst 24-jährige Regisseur Simon Burkhalter hat die Handlung der lustigen Witwe in den Winter verlegt. Gespielt wird auf einer abgestuften Bühne. Diese lässt die Darsteller*innen auf verschiedenen Ebenen agieren, was zum bewegten Gesamtbild beiträgt. Überhaupt spielt Bewegung in der Inszenierung eine grosse Rolle. Dies bedeutet viel Arbeit für die Choreografin Gizella Erdös, denn nicht nur der Chor, sondern auch die Solist*innen bewegen sich häufig tanzend auf der Bühne. Dazu singen sie auch noch. «Das ist recht schwierig, vor allem, wenn der Tanzpartner einen anderen Text singt als ich», erklärt eine Sängerin des Chors. Zu diesen «Laientänzern» kommen zwei Profis: Dilsha Bilge und Leon Weill von der Ballettschule des Opernhauses Zürich zeigen perfekte Tanzkunst. So schweben sie etwa während des berührenden Vilja-Liedes graziös über die Bühne und unterstreichen damit die Wirkung des Liedes.
Zum Inhalt
Die einst mittellose Hanna wird dank ihrer Heirat mit einem wohlhabenden Bankier, der jedoch bereits in der Hochzeitsnacht das Zeitliche segnet, zur reichen Witwe. Damit rückt sie ins Zentrum des Interesses von Heiratswilligen, die zwar nicht ihre Schönheit, wohl aber ihr Geld lieben. Welcher der Herren schliesslich das Herz der reichen Witwe Hanna Glawari erobert, sei hier nicht verraten.
(Quelle: Lenzburger Bezirks-Anzeiger)