Die erste Co-Regie von Vater und Sohn, Georg und Jonas Darvas, bringt eine emotionale, sehr intime Oper «La clemenza di Tito» hervor. Mit einer starken jungen Besetzung. Ganz nah dran. Entstanden ist ein «umgedrehtes» Theater bei dem sehr körperlich gearbeitet wurde.
neuestheater.ch Dornach | La clemenza di Tito
Mozarts letzte Oper
«La clemenza di Tito» ist Utopie und Ideal, Kritik und Appell zugleich und damit zeitlos: Realpolitik und Ethos klaffen auseinander, ein erstaunlich modernes Drama. Alle Kräfte, die aus der Seele als Konflikte heraustreten, wenn Menschen interagieren, werden durch die Figuren in «La clemenza di Tito» verkörpert: Eine ehrgeizige, übergangene Cäsarentochter, Vitellia, die den Thron begehrt. Ein junger Mann, Sesto, den sie erotisch und sexuell so an sich fesselt, dass er bereit ist, seinen besten Freund, den Kaiser Tito, zu töten. Ein Herrscher, Tito, der auf die Ehe mit seiner grossen Liebe verzichtet, weil das Volk Roms keine fremdländische Prinzessin auf dem Kaiserthron duldet. Dazu kommen drei weitere Figuren: Publio, Ratgeber Titos; Annio, Freund und Vertrauter Sestos; und Servilia, Schwester des Sesto und Geliebte Annios.
«La clemenza di Tito» führt uns auf dramatische Weise hin zur Macht des menschlichen Gewissens und der Kraft des Verzeihens. Es ist Mozarts letzte Oper, ein Auftragswerk, reich an wunderbaren Arien, Ensembles und Chorstellen.