Der Komödienautor Molière (1622–1673) war selbst Mitglied am Hof Ludwigs XIV. und Kenner des höfischen Lebens sowie seiner gesellschaftlichen Machthierarchien. Sein zeitloses Stück zeigt, wie leicht sich auch heute noch Menschen von Glanz, Ansehen und Macht beeinflussen lassen und das Leben mit einer Realityshow verwechseln.
Molières «Der Menschenfeind» als Freilichttheater
- Publiziert am 15. April 2025
Ein Stück über Eitelkeit, Intrigen und Macht. Motive, die bereits im 17. Jahrhundert an den Höfen der Mächtigen zu finden waren.
Über das Stück
Alceste, ein Misanthrop par excellence, ist ein anstrengender Zeitgenosse. Einerseits verachtet er nichts mehr als Heuchelei, Lüge oder Verstellung und sehnt sich nach einer bedingungslos ehrlichen Welt. Andererseits umgibt er sich mit schrillen und aufdringlichen Menschen, die unaufhörlich um Aufmerksamkeit und Ansehen buhlen und sich gegenseitig mit Schmeicheleien und Koketterien zu überbieten versuchen. Für Alceste gibt es immer nur eine Wahrheit, die über allem steht. Sein fanatisches Bestreben danach macht ihn bei seinen Zeitgenossen nicht gerade beliebt. Da ist aber noch seine Liebe zur jungen und schönen Witwe Célimène, die sich in der Welt der Eitelkeiten und Intrigen bestens auskennt. Sie wiederum hält nicht so viel von der einen und wahren Liebe, zum grossen Missfallen Alcestes. Ein emotionales Intrigenspiel mit scharfzüngigen Dialogen und aberwitzigen Wendungen nimmt seinen Lauf.
(Textgrundlage: Theater Kanton Zürich)