Pünktchen und Anton auf Stanserisch: Erich Kästners Geschichte um Reichtum und Armut in der Bühnenfassung von Judith Stadlin, der Regie von Delia Dahinden und einem charmaten Bühnenbild von Elionora Amstutz.
Märli-Biini Stans | Pünktchen und Anton
Pinktli, mit richtigem Namen Luise Pogge, ist ein originelles und einfallsreiches Mädchen aus einer reichen und angesehenen Familie. Pinktlis Eltern haben wenig Zeit für die Tochter, dafür haben sie Fräulein Andacht, das Kindermädchen eingestellt, und die Köchin Berta kocht Pinktlis Lieblingsspeisen. In dieser Gesellschaft gibt es viele Vorurteile und festgefahrene Ansichten, doch das stört Pinktli nicht. Sie lebt in ihrer eigenen, verspielten Welt, zusammen mit ihren Phantasiegeschichten und ihrem Stoffhund Struppl, und mit Pinktlis Freund Toni. Toni ist ein Junge aus armen Verhältnissen, seine Mutter ist arbeitslos und der Sohn muss kochen und bei der Hausarbeit helfen, was in Pinktlis Familie undenkbar wäre.
Pinktlis Kinderfrau Fräulein Andacht ist verliebt in einen Schurken und hofft, dass er sie heirate. Dieser Robert hat aber nur das Geld im Kopf und bereitet sich auf einen grossen Einbruch vor. Weil Fräulein Andacht den Einbruch unbedingt abwenden will, versucht sie, ihm anderweitig zu Geld zu verhelfen. Aus diesem Grunde zwingt sie Pinktli, nachts mit ihr heimlich betteln zu gehen. Pinktlis Schulkollege Gepf Chlepperbei und seine zwielichtigen Freunde beobachten das nächtliche Treiben und drohen Pinktli damit, alles auffliegen zu lassen und es dem Vater, einem angesehenen Direktor zu erzählen, der seinen Ruf zu verlieren hat. Zum Glück hat Pinktli einen klaren Blick, gute Ideen und einen sehr guten Freund, nämlich Toni. Dank Tonis Mut, dank Pinktlis Phantasie, dank der Beherztheit der Köchin Berta und nicht zuletzt wegen dem entschiedenen Eingreifen des Theatersouffleurs, kann das Schlimme im letzten Moment abgewendet werden. Und nach einigen spannenden Umwegen, Verwicklungen und unvermeidlichen Pannen, nimmt die Geschichte ein gutes Ende – ein märchenhaft gutes Ende. Auf dem Weg zum glücklichen Ende werden viele Leute ein bisschen gescheiter: Toni lernt von Pinktli die Kraft der Phantasie kennen, er lernt das Lachen und das Spielen wieder, und Pinktli merkt, dass auch ein Bub, der kocht, ein wunderbarer Freund sein kann. Pinktlis Eltern lernen, ihrer Tochter besser zuzuhören, Fräulein Andacht lernt, dass man Zuneigung nicht kaufen kann, die Polizisten lernen Bertas Kaffee kennen, Robert lernt Bertas Wallholz kennen, und am Schluss lernen fast alle das Tanzen.