Endet jede Ehe im totalen Krieg? Nein, aber viele kennen die Kriege in einer Beziehung. Das Stück von Edward Albee treibt den Kampf in einer Ehe gekonnt auf die Spitze.
Luzerner Theater | Wer hat Angst vor Virginia Woolf?
Fressen und gefressen werden
«Wer hat Angst vor dem bösen Wolf» ist ein Lied, das Kinder singen, wenn es dunkel wird – ein Lied gegen die grosse Beklemmung kleiner Herzen. Die Erwachsenen haben daraus einen akademischen Salonscherz gemacht. So wird aus dem Wolf im Lied die Autorin Virginia Woolf. Doch hinter dem intellektuellen Witzchen der Erwachsenen ist die Kinderangst lebendig geblieben. Knapp hinter der Fassade nagt die Furcht davor, allein zu sein und gefressen zu werden.
Das berühmteste und meistgespielte Theaterstück des 1928 geborenen amerikanischen Autors Edward Albee ist vieles zugleich: eine turbulente Wohnzimmerkomödie, ein brillantes Konversationsstück, ein wildes Psychodrama und – nicht zuletzt – ein Fest für vier Schauspieler. Der mit Elizabeth Taylor und Richard Burton verfilmte Bühnenklassiker ist in Luzern in einer Neuinszenierung von Stephanie Mohr zu erleben.