Zwei Schweizer Choreographen, zwei Komponisten, klassisches Ballett, Elemente aus dem Volkstanz und moderner Tanz. Das ist die gelungene Mischung für den 2. Tanzabend von “Tanz Luzerner Theater”.
Luzerner Theater | Tanz 2
Ein Schweizer Abend? Jedenfalls sind Oliver Dähler und Ken Ossola Schweizer und als Choreografen in ihrer Heimat ein Begriff. Oliver Dähler tanzte unter anderem beim Royal Ballet London, dem Royal Ballet of Flanders und dem «Bern Ballett». Seit Beginn der Spielzeit ist er Ballettmeister von «Tanz Luzerner Theater». Als Choreograf sucht er projektbezogen immer wieder neue Herausforderungen. In «GoldbergVariationen» befasste er sich mit Barocktanz im Kontrast zu strukturierten Improvisationen, jetzt setzt er sich mit dem vierten Streichquartett von Béla Bartók auseinander. «Bartók verbindet die Tonalität der Volksmusik mit der streng klassisch-romantischen Form zu einer eigenständigen Moderne, die zugleich auch eine Brücke zwischen Ost und West bildet. Diesem energiegeladenen Spannungsfeld des immerwährenden Ringens zwischen Fremdbestimmung und eigener Identität eröffnet die eigenständige Sprache des Tanzes eine neue Ebene. Die Choreografie fordert die archaischen Rhythmen heraus, bietet ihnen die Stirn und befreit sie aus der hochstilisierten Form des klassischen Streichquartetts.» (Oliver Dähler) Es spielt das Zürcher Merel Quartet, das europaweit auf sich aufmerksam macht.
Ken Ossola wurde in Genf bei Beatriz Consuelo ausgebildet und begann seine Tänzerkarriere im «Nederlands Dans Theater II» gefolgt vom «NDT I». Während sieben Jahren tanzte er dort das Repertoire und war an einer Reihe von Kreationen von Jiri Kylián aber auch von William Forsythe, Ohad Naharin, Nacho Duato und anderen beteiligt. Seit 1999 ist Ken Ossola überwiegend als Choreograf tätig. «Ich will ein Stück machen, das von Intimität erzählt – der Intimität unter Tänzern, aber auch der zwischen Tänzern und Zuschauern. Ich spiele gern mit Gegensätzen, mit permanentem Widerspruch, Regelbruch, dem Stören der Harmonie. Die Arbeit ist eine Herausforderung für Körper und Darsteller auf der Suche nach Balance in einer Situation, die sie ins Ungleichgewicht bringt, sie de-stabilisiert. Die physische Sprache erzählt von Gefühl, Sensibilität, Liebe und Fürsorge, Poesie – gebrochen durch pure Aggression.» (Ken Ossola)