Das Luzerner Theater inszeniert den «Industrie-Rigoletto». Wo früher industriell Garn gesponnen wurde und heute mit einer bunt durchmischten Nutzung ein neues Kapitel Luzerner Stadtgeschichte beginnt, spielt «Rigoletto», ein fesselnder Opernkrimi.
Luzerner Theater | Rigoletto
Industriestandort
Das Luzerner Theater geht in die Viscosistadt. Im Sinne eines Abschieds vom alten Industriekapitel und eines Willkommenheissens des vor kurzem eröffneten Standorts der Designhochschule in Emmenbrücke findet die Produktion in Kooperation mit der Hochschule Luzern – Design & Kunst statt. An der Inszenierung des Hausregisseurs Marco Štorman in der ehemaligen Pilothalle der Viscosuisse AG sind Studierende des Studiengangs Video beteiligt. Der «Bau 745» der Hochschule wird als Theaterfoyer genutzt. Werkgeländeführungen vor den Aufführungen durch Mitarbeitende der Monosuisse AG und Viscosistadt AG ermöglichen einen Blick hinter die Kulissen des neu genutzten Areals.
Die Inszenierung
Marcos Štormans Inszenierung von «Rigoletto» spürt der Einzigartigkeit dieses nachindustriellen Ortes nach. Im Zentrum der Produktion steht der Wunsch nach einer anderen Begegnung mit dem Ort und seinen Geschichten. Die Pilothalle wird zum Leben erweckt und mit Klängen und Bildern gefüllt. Zunächst neben dem Orchester und den Sängern, dann auf mehrere Ebenen verteilt sitzend, gewinnt das Publikum andersartige Perspektiven auf das Werk.
Die Story
Verdis Oper konfrontiert Wünsche und Bedürfnisse einer Vätergeneration mit den Träumen und dem Aufbruch der Jugend: Rigoletto trägt schwer am Anderssein. Vollkommen vereinsamt ist er zum Narren verkommen. Albtraumhaft zieht sein Leben an ihm vorbei. Nur seine Tochter Gilda ist ein Versprechen für eine vielleicht bessere Zukunft. Doch wird es sich nie erfüllen. Denn Gilda verliebt sich in Rigolettos Dienstherrn, den Herzog von Mantua. Von allen verlassen, bleibt Rigoletto allein zurück. Als Relikt einer untergehenden Epoche. Sogar sein letztes Refugium, die Pilothalle, wird am Ende abgerissen.