Im Luzerner Theater wird Rossinis Opera buffa unter der Regie von Martin G. Berger «Corona-Konform». Als eines der meistgespielten Werke der Musikgeschichte erhält das Meisterwerk eine ganz neue und aktuelle Perspektive. Alexander Sinan Binder, seit der aktuellen Spielzeit 1. Kapellmeister am Luzerner Theater, übernimmt die musikalische Leitung. Es spielt das Luzerner Sinfonieorchester und trotzt somit der Corona Krise, was dem Luzerner Theater hoch anzurechnen ist.
Luzerner Theater | Il barbiere di Siviglia
Mit der Premiere von «Il barbiere di Siviglia» – eine explizite Corona-Produktion – startete das Luzerner Theater in die Opernspielzeit 20/21.
Zum Stück
Graf Almaviva liebt Rosina, Rosina liebt den Grafen. Nein, halt! Eigentlich liebt niemand niemanden. Der Graf sucht bloss ein bisschen Wärme in dieser kalten Welt, in der sich zwar keiner zu nahekommen darf und doch niemand auf Annehmlichkeiten verzichten muss. Rosina kommt da wie gerufen. Doch die will vor allem eines: raus und was erleben. Denn unter der strengen Aufsicht ihres Vaters Doktor Bartolo ist dies fast unmöglich, zu sehr fürchtet er sich vor dem infektiösen Draussen. Als die beiden Kämpfer für die Freiheit der Liebe Figaro und Fiorello die Revolution ausrufen und den Grafen und Rosina für ihre Pläne einspannen, gerät die scheinbar perfekt ausgemessene Welt aus ihren Fugen …
Gioacchino Rossinis Vertonung der Komödie von Pierre Augustin Caron de Beaumarchais strotzt vor Melodien, die zum Nachpfeifen leicht auf den Lippen liegen. Auf diese konzentriert sich Regisseur Martin G. Berger in seiner Neuinterpretation der Oper und spürt dem zukunftsweisenden Geist der Vorlage ebenso nach, wie der Tiefgründigkeit ihrer Situationskomik. Dabei führt er die Figuren nicht nur in schwindelerregende Höhen, sondern
stellt buchstäblich alles auf den Kopf.
Stimmen
«Die erste Oper seit dem Lockdown am Luzerner Theater ist explizit eine Corona-Produktion. Berger thematisiert, wie die Angst vor einem Virus eine repressive Gesellschaft hervorbringt – omnipräsent durch die apokalyptische Viruspolizei – und eine Jugendrebellion gegen die «Lustverneinung» mobilisiert. Das mag damit zusammenhängen, dass Berger erst vor zwei Monaten einsprang. Und umso erstaunlicher ist, wie schlüssig er das Coronathema auf die Komödie projiziert und diese dem Thema anpasst.» – Luzerner Zeitung
Audioeinführung
In Kooperation mit Radio 3FACH bietet das Luzerner Theater mit seinen Audio-Einführungen schon vor den Vorstellungen Wissenswertes über die jeweiligen Inszenierungen.