Basierend auf Alexander Puschkins Versroman, hat Tschaikowski in seinem «Eugen Onegin» eine dichte, musikalisch konzentrierte Spannung kreiert, die den Gefühlsregungen der Figuren folgt. Davon geleitet, konzentriert sich auch die Filmregisseurin Bettina Oberli in ihrer Inszenierung auf kleine Gesten. Für sie ist Tatjana die tragende Figur, die sich entscheidet, frei zu sein, sowohl in ihren Gedanken als auch in der Liebe.
Filmregisseurin Bettina Oberli inszeniert am Luzerner Theater «Eugen Onegin»
Die Regisseurin des Schweizer Kino-Hits «Die Herbstzeitlosen» tauscht für einmal das Filmset gegen die Opernbühne.
Über das Stück
Der Geruch von Himbeermarmelade strömt durch die Zimmer auf dem Landgut der Larina, während die beiden Töchter Olga und Tatjana zur Unterhaltung melancholische Lieder singen. Mutter Larina und die Amme Filipjewna erinnern die Melodien an vergangene, bessere Zeiten. Mit dem Erscheinen von Olgas Verlobtem Lenski wird die nostalgische Gesellschaft zurück in die Gegenwart geholt und lernt einen Freund Lenskis kennen: Eugen Onegin. So einfach wie kompliziert beginnen Tschaikowskis «lyrische Szenen», die eine Studie der verpassten Gelegenheiten und des Aneinander- Vorbeiliebens sind. Denn Tatjana verliebt sich in Onegin, dieser weist die Liebe aber als «jugendliche Schwärmerei» zurück. Als er dann auf einem Ball mit Olga tanzt, kommt es zum Eklat: Lenski fordert ihn zum Duell heraus. Jahre später treffen sich Onegin und Tatjana wieder und die Rollen scheinen sich vertauscht zu haben …