Die Rheintaler Kulturstiftung verleiht jährlich Anfang November den Kulturpreis Goldiga Törgga. 2025 geht die Auszeichnung an die Bühnenkünstlerinnen Kathrin und Simone Baumberger für ihre herausragende Kostüm- und Bühnenbildkunst. Der Nachwuchspreis Grüana Törgga, der alle zwei Jahre vergeben wird, geht an Performancekünstlerin Alice Köppel.
Kostüme, die Bühnenträume Wirklichkeit werden lassen
- Publiziert am 17. Oktober 2025
Eine Auszeichnung für herausragende kreative und kollaborative Bühnen- und Kostümkunst im Theater-, Tanz- und Musicalbereich!
Der Rheintaler Kulturpreis «Goldiga Törgga» ist mit 15‘000 Franken dotiert und zeichnet Kulturschaffende, Institutionen oder Organisationen mit ausserordentlichen kulturellen Leistungen aus, die das Rheintal stärken und bereichern. Er wird seit 2012 jährlich vergeben. Der Rheintaler Kulturpreis «Grüana Törgga» ist mit 5‘000 Franken dotiert, wird seit 2019 jedes zweite Jahr vergeben und geht an jüngere Kulturschaffende mit Engagement und herausragendem Potential.
Kulturpreis Goldiga Törgga
Der Rheintaler Kulturpreis würdigt mit dem Goldiga Törgga 2025 Simone und Kathrin Baumberger für ihre herausragende kreative und kollaborative Bühnen- und Kostümkunst im Theater-, Tanz- und Musicalbereich – eine Kunst, die auch im St. Galler Rheintal Sichtbarkeit verdient. Simone Baumberger, 1974 geboren und ausgebildete Dekorationsgestalterin mit Lehrjahren als Ausstattungsassistentin am Theater St. Gallen, wirkt als Bühnenbildnerin. Ihre Schwester Kathrin Baumberger, 1975 geboren, gelernte Schneiderin und Modedesignerin, ist als Kostümbildnerin tätig. Ihre künstlerischen Bühnenarbeiten entstehen im gemeinsamen Theateratelier in Zürich. An kein festes Haus gebunden und selbständig arbeitend, sind sie mit ihren Kreationen immer wieder in anderen Zusammenhängen und in anderen Veranstaltungshäusern beteiligt. Im Verlauf ihrer rund dreissig Jahre Bühnentätigkeit wurden sie da und dort auch Stammpartnerinnen, etwa am Bernhard Theater Zürich. Manchmal arbeiten sie an unterschiedlichen Projekten, oft aber, und das finden sie selbst besonders befriedigend, sind sie gemeinsam in denselben Stücken beteiligt.
Bühnenprojekte
Ihre Schwerpunkte liegen im Musical- und Kindertheater. Zu ihren jüngsten gemeinsamen Arbeiten zählen Pinocchio im Märlitheater Zürich und Räuber Hotzenplotz im Theater Fauteuil Basel (beide 2025), Die Bremer Stadtmusikanten reloaded (2023, Bernhard Theater Zürich) sowie Sister Äct in der Maag Music Hall Zürich (2022–2024). Auch zahlreiche Nominationen und Auszeichnungen säumen ihren Weg, unter anderem der Prix Walo 2017 und jüngst 2025 für «Beste Bühnenproduktion» von «Billy Elliot – das Musical», in dem Simone Baumberger beim Bühnenbild mitwirkte.
Alice Köppel Superstar
Mit Alice Köppel wird eine junge Künstlerin ausgezeichnet, deren Talent bereits im Rahmen des Rheintaler Kinder- und Jugendschreibwettbewerbs Bleiwiis sichtbar wurde – ebenso, als sie 2018 als Laudatorin ihrer Grossmutter Berta Thurnherr auftrat, die damals mit dem Goldiga Törgga ausgezeichnet wurde. 2003 geboren und in Diepoldsau aufgewachsen, entschied sich Alice Köppel nach der Kantonsschule in Heerbrugg für den Studiengang Kunst und Vermittlung an der Hochschule Luzern, den sie diesen Sommer abgeschlossen hat.
Ihr herausragendes Talent auf der Bühne als Performerin und Slammerin gründet auf einem besonderen Gespür für Text- und Rhythmusbildung sowie einem ebenso authentischen wie reflektierten Spiel mit der eigenen Präsenz, verbunden mit Freude an Kollaborationen und Interaktionen mit dem Publikum. Mit der Kunstfigur Alice Köppel Superstar stellt sie sich Erwartungen und gesellschaftlichen Konventionen entgegen. Ebenso poetisch wie humorvoll erhebt sie ihre Stimme, um strukturelle Unzulänglichkeiten in die Zange zu nehmen und auf der Zunge zergehen zu lassen. Neben ihren postdisziplinär künstlerischen und literarischen Auftritten ist sie auch als Kulturreporterin für das Luzerner Radio 3FACH unterwegs. Der Rheintaler Kulturpreis Grüana Törgga ermuntert die Künstlerin und Performerin, ihren eingeschlagenen Weg weiterzugehen und würdigt ihre Experimentierlust, ihre Innovationskraft und ihre ebenso kritische wie gewinnende Auseinandersetzung mit aktuellen gesellschaftlichen Fragen.
(Textgrundlage: Rheintaler Kulturpreise)


