Fetter Vetter & Oma Hommage ist ein sperriger Name für eine sperrige Vision. Menschen, die sehen, zeigen, zweifeln und verdrehen. Eine Art Familie. Kosaken und Husaren. Patchwork. Sie haben das Kettenrauchen auf der Bühne nicht erfunden, aber massgeblich weiterentwickelt. Auf ihren Bühnen werden literweise Herz- und Kunstblut verschüttet. Sie machen Stücke, die weder wir noch sie kennen, in einer Form, in der sie uns und wir sie wiedererkennen: Eine sperrige Vision für eine sperrige Zeit.
Kleintheater Luzern | Fetter Vetter & Oma Hommage
Das junge Kollektiv, das über mehrere Ecken zusammengefunden hat, hebt sich ab durch eine offene Struktur, die immer wieder Neues entstehen lässt.
Das aktuelle Stück «Ad Nauseam»
Die Kunst, gerade auch die zeitgenössische, ist durchzogen von warnenden Werken, voller Mahnfinger. Wir haben viele solche Kunstwerke gesehen. Und auch die Kollektivmitglieder haben politische Kunst gemacht und versucht, durch das Leid, das sie auf der Bühne darstellen, jenes in der echten Welt zu verhindern. Da kann einem speiübel werden. Vor Ekel angesichts der Thematik, aber auch vor Langweile. Und vor Ohnmacht. Also wählen sie den anderen Weg und erstellen mit «Ad Nauseam» ein politisches Stück, das lustvoll daherkommt und Spass macht – und ein Parteiprogramm, das besser nicht in die falschen Hände gerät. Das Stück wird eigens für das Projekt geschrieben und beginnt im Hier und Jetzt.
Zuletzt, vor einem Jahr, hat die Seilschaft (aus Vetter Fetter & Oma Hommage entstanden) gleich für eine ganze Woche das Kleintheater besetzt. Damals suchte das Kollektiv aus Luzern, Bern und Berlin nach Utopien. Jetzt ist es zurück und fragt sich, was eigentlich ein krisenloser Normalzustand heute noch sein könnte, in Zeiten von Corona und Corona-Partys. Etwas, das wir gar nicht mehr zu denken wagen? Der Luzerner Damiàn Dlaboha insze-niert dabei den schmerzhaft zeitdiagnostischen Text der Bernerin Anna Sutter.