Martina Clavadetscher überschreibt Schillers «Die Räuber» mit eigener, unverwechselbarer Handschrift und erzählt temporeich und humorvoll von den durchlässigen Grenzen zwischen Recht und Unrecht, vom Drang nach Freiheit und vom Versuch, die scheinbar festgelegten Rollen abzustreifen und neu zu gestalten. Ein achtköpfiges weibliches Ensemble erprobt den Widerstand und testet aus, wie es sich anfühlt, wenn das Ideal zum Leitstern des eigenen Handelns wird. Koste es, was es wolle.
Kapitalismuskritik mit Pathos, Power und Humor: «This is a Robbery!»
Über das Stück
Wer es sich leisten kann, startet eine Revolution! Martina Clavadetscher stellt die Frage, wie Schiller sein grosses Unruhestück «Die Räuber» heute schreiben würde: Ka Moor sagt sich von ihrer privilegierten Herkunft los, weil sie nicht mehr hinnehmen will, dass im Verteilkampf die einen leer ausgehen, während die anderen im Überfluss leben. In Ka wächst die Überzeugung, dass Vermögen dazu verpflichtet, es zu teilen. Ganz anders als ihre systemtreue Schwester Franny will sie von den Reichen stehlen, um es den Ärmeren zu geben. Zusammen mit einer wachsenden Bande von Gleichgesinnten kämpft sie gnadenlos für Solidarität und Gleichberechtigung und nimmt die vielbeschworene Umverteilung selbst in die Hand. Sie stellen sich gegen Traditionen und fordern eine neue Ordnung. Dabei lösen sie eine Bewegung aus, die über soziale Medien Fahrt aufnimmt und sich zu einer globalen Revolution entwickelt. Wer nicht teilen will, muss fühlen.
(Text: Theater Marie)