Wie hat der Alltag vor 100 Jahren ausgesehen? Was hat die Menschen während des Ersten Weltkriegs bewegt? Welche Träume hatten die Jugendlichen damals? Hauptfiguren des Theaterstücks sind zwei Mädchen namens Anna, die sich in unterschiedlichen Zeiten bewegen: 1917 und 2017.
Junges Theater Thurgau | Annas Briefe
Entstehung der Produktion
Das Projekt „Annas Briefe“ hat bereits im September 2016 begonnen, als die Ausstellung «14/18 – Die Schweiz und der grosse Krieg» in Frauenfeld Halt machte. Die jungen SchauspielerInnen hatten in diesem Zusammenhang Zugang zu den Briefen einer Thurgauer Familie erhalten. Die Mutter und die
Geschwister schrieben sich wöchentlich während des Kriegs. In den Briefen wird ein Bild der Zeit sichtbar, welches für uns fast nicht mehr vorstellbar ist. Die jungen SchauspielerInnen haben sich der Zeit vor 100 Jahren angenähert. Wie lebten Menschen damals, was beschäftige sie? Welche Träume hatten die Jungen von damals?
Ein Haushaltsjahr 1917 und 2017
Anna wächst in einem Dorf im Thurgau auf. Mit 18 geht sie nach Lausanne ins Haushaltsjahr, um dort kochen, waschen, putzen und Französisch zu lernen. Sie will aber studieren wie ihre Brüder. Sie darf jedoch nicht, da der Erste Weltkrieg vorherrscht und sie zu Hause helfen muss. Die Anna der Gegenwart ist ebenfalls 18. Sie geht noch zur Schule. Sie hat aber die Nase gestrichen voll von allem. Deshalb nimmt sie die erstbeste Arbeit als Au-Pair an. So schlagen sich die Annas wacker in ihren Zeiten und suchen ihr Glück. Dabei treffen sie Entscheidungen fürs Leben. Nicht immer die richtigen.
Projektpreis 2017
Diese Idee, Geschichte ins Rampenlicht und in Bezug zur Erlebniswelt der Jugendlichen von heute zu stellen, hat auch die Jury der Stiftung Felix Rellstab überzeugt. Annas Briefe hat den Projektpreis 2017 erhalten. Dieser wird einmal im Jahr an ein Theaterprojekt vergeben, welches mit theaterpädagogischen Ansätzen, partizipativ und für sowie mit Kindern oder Jugendlichen ein aktuelles Thema aufgreift. Speziell ist auch der Aufführungsort. Das Alte Zeughaus in Frauenfeld wird normalerweise als Ausstellungsraum vom Historischen Museum benutzt.