«Man kann nicht nicht kommunizieren, alles ist Kommunikation.» Mit diesem Gedanken von Paul Watzlawick treffen sich drei Tänzerinnen, ein Musiker und ein Video- und ein Lichtkünstler auf einer Bühne und untersuchen, wie sie ohne Worte ihre unterschiedlichen Kommunikationsmöglichkeiten für eine gegenseitige Verständigung nutzen können.
Irina Lorez und Co | Tune In
Performativer Akt des Lauschens
Wortlose Kommunikation erfordert beim Gegenüber erhöhte Aufmerksamkeit. Bisher vernachlässigte Sinne müssen geschärft werden, um das Vertrauen in die eigene Intuition aufzubauen. Indem wir uns dem Tempo des Alltags bewusst entziehen und uns in einer entschleunigten Art von Gemeinschaft und Kommunikation bewegen, wird «Tune In» zu einem performativen Akt des Lauschens. Die Absicht ist es, eine gemeinsame Sprache zu finden, um dadurch ein Band entstehen zu lassen, das alle verbindet. Der Schlüssel liegt darin, sich auf dieselbe Frequenz einzustimmen.
Geschwindigkeit, Lautstärke und Fortschritt
Wir leben in einer Welt, die geprägt ist von Geschwindigkeit, Lautstärke und Fortschritt. Betrachtet man
die globalen Entwicklungen der letzten Jahre, stellt man fest, dass wir uns – nebst der rasanten technischen Entwicklung – auf der sozialen und kommunikativen Ebene in einem fragwürdigen Wandel befinden. Die Verständigung unter uns Menschen ist zu einer Herausforderung geworden. Zwar wurde sie durch die Technisierung vereinfacht, lässt jedoch im selben Augenblick den unmittelbaren und direkten Kontakt zum Gegenüber weniger zu. Über das Internet und die sozialen Medien, wie Facebook oder Twitter kann ein breiter Austausch stattfinden. Doch wie steht es um die anderen Arten von Kommunikation? Für die Verständigung mit Menschen, die vor uns stehen, ist es wichtig, Empathie, Aufmerksamkeit und Toleranz aufbringen zu können. Ob es sich dabei um die eigene Familie, den Nachbarn oder den Flüchtling handelt, spielt letztlich keine Rolle. Missverständnisse, Vorurteile und Ängste entstehen durch das Nicht-Verstehen.