Wie politisch sind Theater- und Tanzperformances von Künstlerinnen und Künstlern mit Behinderung, wenn sie als Vehikel zu einem gesellschaftspolitischen Diskurs dienen? Ein internationales Symposium des Migros-Kulturprozents ging dieser Frage im Rahmen von IntegrART 2017 nach.
IntegrART | Symposium 2017: On Politics and Bodies
Normabweichende Körper auf der Bühne
Auch wenn eine Identifikation zwischen Zuschauenden und Akteuren mit Behinderung im postdramatischen und performativen Theater hergestellt werden kann, besteht die Gefahr, dass die Performenden auf der Bühne auf ihre Behinderung reduziert werden. Wie politisch ist die Abkehr von klassischem Rollenspiel durch den Einsatz von normabweichenden Körpern? Ist die Partizipation eines Künstlers, einer Künstlerin mit einer Behinderung in Theater- und Tanzperformances per se politisch, ein Trend, durch den die Grenzen des Theaters aufgezeigt werden können, oder eine reine Erweiterung ästhetischer Möglichkeiten und Erfahrungen? Exponent/innen aus dem In- und Ausland aus Tanz, Theater, Performance und Wissenschaft – mit und ohne Behinderung – gingen in wissenschaftlichen Vorträgen, Gesprächen, Diskussionsrunden, einer Masterclass, Performances und Building Conversations diesen Fragen nach. Der arttv Beitrag gibt einen kurzen Einblick in eine höchst spannende Tagung.